Das schlechte Abschneiden der Bebbi im interkantonalen Schulvergleich
hat eine Welle an Vorstössen ausgelöst. Luca Urgese (FDP), Joël Thüring (SVP)
und Katja Christ (GLP) haben in den letzten Tagen Interpellationen dazu
eingereicht. Hintergrund ist eine der Schweizerischen Konferenz der kantonalen
Erziehungsdirektoren (EDK). Bei den Mathematik-Prüfungen bildet Basel-Stadt das
Schlusslicht. Keinen guten Platz hat der Stadtkanton – auch nicht beim Hör- und
Leseverstehen im Französischunterricht.
Druck aus der Politik nach Schulvergleich-Klatsche, Telebasel.ch, 3.6. von Michel Schultheiss
Erneute Kritik an Franzi-Lehrmittel
Die Grünliberale Katja Christ findet es bedenklich, dass gerade der
Pharma- und Life-Sciences-Standort Basel bei den MINT-Fächern keine gute Falle
macht. In ihrem Vorstoss fordert sie nun das Erziehungsdepartement auf, beim
Mathematikunterricht über die Bücher zu gehen. In Sachen Sprachunterricht fühlt
sie sich in einer Kritik bestätigt, die sie schon seit mehreren Jahren übt. Das
umstrittene Lehrmittel «Mille feuilles» sieht sie mitunter als einen der
Faktoren für die Schwierigkeiten in der Mehrsprachendidaktik.
Nicht nur Fehlentscheidungen bei den Lehrmitteln, sondern auch die
vielen Reformen, die vor allem die schwächeren Schüler überforderten, hätten
womöglich zum schlechten Abschneiden beigetragen. Auch wenn Katja Christ
betont, dass man nach der EDK-Studie nicht in Panik verfallen muss, müsse
der Stadtkanton die Sache ernster angehen. «Ich glaube, dass man schon
besorgter reagieren sollte, als das Basel-Stadt gemacht hat – im Gegensatz zum
Baselland».
Büffeln ist nicht alles
Für Jean-Michel Héritier, Primarlehrer an der Kleinbasler Inselschule
und Präsident der Freiwilligen Schulsynode, kommen die Resultate aus der
EDK-Studie nicht überraschend. Was die Mathematik anbelangt, sehe er im
Unterrichtsalltag oft, woran es hapert. «Wir haben hier sehr viele Schüler
hier, die zuhause eine andere Sprache als Schweizerdeutsch sprechen. Die können
gut rechnen, doch damit sie die Aufgaben, die in den Tests gestellt werden,
verstehen, brauchen sie sprachliche Hilfe».
Héritier warnt zudem davor, solche Schulvergleiche als Mass aller Dinge
zu interpretieren. Sie gäben zwar Aufschluss über den Querschnitt. Das reine
Lernen für Tests, um den Querschnitt anzuheben, wiederspiegle nun mal nicht das
Lernen für die Zukunft. «Damit schaffen wir sicher bessere Ergebnisse, aber das
learning to the test macht die Schüler nicht bereit für das Leben, das sie
später bestehen müssen», sagt Héritier.
Das schlechte Abschneiden
der Bebbi im interkantonalen Schulvergleich hat eine Welle an Vorstössen
ausgelöst. Luca Urgese (FDP), Joël Thüring (SVP) und Katja Christ (GLP) haben
in den letzten Tagen Interpellationen dazu eingereicht. Hintergrund ist eine
der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK). Bei
den Mathematik-Prüfungen bildet Basel-Stadt das Schlusslicht. Keinen guten
Platz hat der Stadtkanton – auch nicht beim Hör- und Leseverstehen im
Französischunterricht.
Erneute Kritik
an Franzi-Lehrmittel
Die Grünliberale Katja Christ findet es bedenklich, dass gerade
der Pharma- und Life-Sciences-Standort Basel bei den MINT-Fächern keine gute
Falle macht. In ihrem Vorstoss fordert sie nun das Erziehungsdepartement auf,
beim Mathematikunterricht über die Bücher zu gehen. In Sachen Sprachunterricht
fühlt sie sich in einer Kritik bestätigt, die sie schon seit mehreren Jahren
übt. Das umstrittene Lehrmittel «Mille feuilles» sieht sie mitunter als einen
der Faktoren für die Schwierigkeiten in der Mehrsprachendidaktik.
Nicht nur Fehlentscheidungen bei den Lehrmitteln, sondern auch
die vielen Reformen, die vor allem die schwächeren Schüler überforderten,
hätten womöglich zum schlechten Abschneiden beigetragen. Auch wenn Katja Christ
betont, dass man nach der EDK-Studie nicht in Panik verfallen muss, müsse
der Stadtkanton die Sache ernster angehen. «Ich glaube, dass man schon
besorgter reagieren sollte, als das Basel-Stadt gemacht hat – im Gegensatz zum
Baselland».
Büffeln ist
nicht alles
Für Jean-Michel Héritier, Primarlehrer an der Kleinbasler
Inselschule und Präsident der Freiwilligen Schulsynode, kommen die Resultate
aus der EDK-Studie nicht überraschend. Was die Mathematik anbelangt, sehe er im
Unterrichtsalltag oft, woran es hapert. «Wir haben hier sehr viele Schüler
hier, die zuhause eine andere Sprache als Schweizerdeutsch sprechen. Die können
gut rechnen, doch damit sie die Aufgaben, die in den Tests gestellt werden,
verstehen, brauchen sie sprachliche Hilfe».
Héritier warnt zudem davor, solche Schulvergleiche als Mass
aller Dinge zu interpretieren. Sie gäben zwar Aufschluss über den Querschnitt. Das
reine Lernen für Tests, um den Querschnitt anzuheben, wiederspiegle nun mal
nicht das Lernen für die Zukunft. «Damit schaffen wir sicher bessere
Ergebnisse, aber das learning to the test macht die Schüler nicht bereit für
das Leben, das sie später bestehen müssen», sagt Héritier.
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