In
der BaZ war am 25.Mai etwas zu lesen, das von gewissen Leuten aus nur allzu verständlichen
Gründen lange unter Verschluss gehalten wurde und wohl für immer unter
Verschluss gehaltenwerden sollte: In einem gesamtschweizerischen Schulvergleich
fallen die Basler Schüler in Mathematik, Deutsch und der ersten Fremdsprache –
also in allen geprüften Fächern – deutlich ab. Überall bildet Basel das
unrühmliche Schlusslicht. Natürlich werden unsere sendungsbewussten Reformitis-Missionare
diese unbestreitbaren Fakten jetzt mit allerlei Ausreden beschönigen, rechtfertigen
oder gar abstreiten. Denn für sie steht selbstverständlich ein für alle Mal
fest: Die Reformitis ist allein seligmachend und führt ins pädagogische
Paradies. Die ungeniessbaren Früchte der Reformitis (katastrophale
Fremdsprachenlehrmittel / Totalintegration / Verzicht aufs
Korrigieren / Aufhebung der Lernbeziehung zwischen Lehrer und
Schüler / Grossraumlernfabriken / Lehrer nur noch als «Coach» / Lehrplan
21 / Worthülsen-Bluff etc.) werden sie weiterhin als Delikatesse anpreisen.
Basler Zeitung, 31.5. Leserbrief von Roger Rappo
Einsicht ist nicht in Sicht. Stur und störrisch bockt und blockt man. Der
Widerstand gegen den ganzen blühenden Reformitis-Unsinn ist alles andere als
heroisch. Er ist, gelinde gesagt, recht kleinmütig. Bildlich gesprochen: Die
Reformitis-Fanatiker sind die Füchse, das Basler Schulsystem der Hühnerstall.
Mit seinen Reformitis-Phantasmagorien wird man sich also durchsetzen. In Basel
wird die Reformitis weiter wüten, und Basel wird in seinem Pädagogiksumpf
weiterwaten. Unentwegt und unbeirrbar. Und somit wird Basel, einst ein Zentrum
der Kultur und der Bildung, leider wohl endgültig zu einem Zentrum des
Banausen und Quasianalphabetentums verkommen.
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