Auf die
im nationalen Vergleich schwachen Resultate bei den Vergleichstests haben die beiden
Basel unterschiedlich reagiert. In Liestal stellte Bildungsdirektorin Monica
Gschwind an einer breit angelegten Medienkonferenz Massnahmen in Aussicht. Aus Basel-Stadt
gab es keine offizielle Reaktion; Erziehungsdirektor Conradin Cramer sagte der
Nachrichtenagentur SDA, man habe die Resultate so erwartet und werde mit der Förderung
des sprachbewussten Unterrichts fortfahren, auch mit Blick auf die Mathematik.
Die Resultate der Erhebungen zu den Grundkompetenzen in Mathematik, Deutsch und
der ersten Fremdsprache sind für die beiden Basel ernüchternd. Im Vergleich der
Kantone liegt Basel-Stadt auf dem letzten, Baselland auf dem vorletzten Platz.
Baselland reagiert, Basel bleibt gelassen, Basler Zeitung, 25.4. von Thomas Dähler
Nur43 Prozent
der Schülerinnen und Schüler im letzten obligatorischen Schuljahr in Basel erreichen
die national geforderten Grundkompetenzen, 53Prozent sind es in Basel-Landschaft.
Auch die Nachbarkantone Solothurn und Aargau liegen unter dem schweizerischen
Durchschnitt.
Schlusslichter
Auch in den
Sprachen liegen beide Basel unter dem Schnitt. Beim Leseverständnis liegt der
nationale Durchschnitt bei 88 Prozent. Basel-Stadt erreicht 81 Prozent,
Baselland 85 Prozent. Von den sieben Kantonen mit Französisch als erster
Fremdsprache bilden Solothurn, Baselland und Basel-Stadt die Schlusslichter.
«Wir
wollen die Resultate nicht auf die leichte Schulter nehmen», sagte
Regierungspräsidentin Monica Gschwind gestern vor den Medien. Das unterstrich
die Erziehungsdirektorin auch mit einem Grossaufgebot. An der Veranstaltung in
Liestal waren neben den Vertretern der Bildungs-,Kultur-und Sportdirektion auch
der Bildungsrat, die Schulräte und die Lehrerorganisationen vertreten.
Gschwind
sagte, die schlechten Resultate hätten sie überrascht. Immerhin könne Baselland
für sich in Anspruch nehmen, dass 95 Prozent einen Lehr- oder
Mittelschulabschluss erreichten und dass der Kanton eine der höchsten
Studienerfolgsquoten aufweise. Dies stelle den Berufsschulen und den Gymnasien gute Zeugnisse
aus. Im Hinblick auf die ungenügenden Resultate beim Abschluss der Primarschule
(Sprachen) und beim Abschluss der Sekundarschule (Mathematik)werde man es nicht
unterlassen, die Resultate schonungslos zu analysieren, sagte Beat Lüthy,
Leiter des Amts für Volksschule. Und: «Wir wollen von anderen Kantonen lernen.»
Die Aufmerksamkeit gelte jetzt den Stundentafeln und den Lehrmitteln, denn
Verbesserungen müssten zwingend erreicht werden.
Beschlüsse
bis Ende 2020
«Die
Volksschule ist der Grundstein für einerfolgreiches Berufsleben», sagte
Gschwind. Die Massnahmen würden vermutlich sowohl materielle wie finanzielle Konsequenzen
haben. Der Zeitplan sieht
einen Zwischenbericht Ende Jahr vor sowie bis Ende 2020 Beschlüsse über Massnahmen
durch den Bildungsrat, den Regierungsrat und den Landrat.
Gschwind und Lüthy
wiesen auf mehrere laufende Projekte zur Qualitätssteigerung der Primarund
Sekundarschulen hin. So würden die Lehrmittel-Freiheit eingeführt und Lehrpläne
überarbeitet. Mit der Vorlage zur Speziellen Förderung plane die Regierung eine
bessere Ausrichtung auf die Betreuung ganzer Klassen. Neu gebe es für die
Schüler eine interaktive Aufgabensammlung. Schliesslich werde die Kompetenzensammlung
des Lehrplans durch klar definierte Stoffe und konkrete Themen ergänzt.
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