Dass der
Basler Erziehungsdirektor Conradin
Cramer (LDP) das schlechte Abschneiden der hiesigen Schüler mit dem Argument
mangelnder Vergleichbarkeit herunterspielte, stösst bei den Parteien auf wenig
Verständnis. Einzig die Basler SP findet auch, dass das EDK-Ranking «nur
bedingte Aussagen über die kantonale Schulbildung zulässt», wie es in einer
Mitteilung heisst. Die Grossräte Joël Thüring (SVP), Luca Urgese (FDP) und
Katja Christ (GLP) hingegen fordern unabhängig voneinander in Interpellationen,
dass die Basler Regierung nun aktiv werden soll. Thüring fragt unter anderem,
ob die Regierung bereit sei, eine «Task Force» mit externen Bildungsexperten
und Wirtschaftsvertretern einzusetzen, um Massnahmen zu erarbeiten. Thüring
befürchtet, dass die schlechten Testresultate sogar zur Abwanderung von
Familien aus dem Kanton führen könnten. Urgese weist darauf hin, dass die
Prüfungen noch vor der Harmonisierung des Basler Schulsystems stattgefunden
haben. Deshalb bittet er die Regierung zu analysieren, welche Auswirkungen das
Aus der Orientierungsschule auf die Grundkompetenzen der Schüler hat. Auch
fragt er, ob ein Vergleich mit anderen Schweizer Städten möglich sei und ob die
Regierungen des ganzen Bildungsraums Nordwestschweiz Massnahmen besprächen.
Christ wiederum kritisiert das Fremdsprachenkonzept Passepartout und fragt, ob
in Basel-Stadt eine gelenkte Lehrmittelfreiheit diskutiert werden könnte, wie
sie Baselland einzuführen plant.
Task Force, Lehrmittelfreiheit und Absprache mit den Nachbarn, Basellandschaftliche Zeitung, 29.5. von Michael Nittnaus
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