Bündner
Schulen sehen sich regelmässig mit Mobbingfällen konfrontiert. Dementsprechend
beschäftigt sich auch die Kantonspolizei Graubünden wöchentlich mit dem Thema.
Etwa
15 Prozent aller Schüler werden während der Schulzeit einmal gemobbt. Das sind
im Durchschnitt ein bis zwei Kinder pro Klasse über die ganze Schulzeit
gesehen. Die Folgen des Mobbings können gravierend sein. Betroffene können
depressive Verstimmungen oder gar Depressionen bekommen.
Mobbing in Schulen beschäftigt Kantonspolizei wöchentlich, Südostschweiz, 8.3.
Auch
die Kantonspolizei Graubünden hat deshalb regelmässig mit dem Thema Mobbing zu
tun, wie Marcus Corai von der Fachstelle Prävention erklärt: «Die
Kantonspolizei Graubünden wird wöchentlich mit Anfragen konfrontiert.»
Hauptsächlich würden Schulen und Schulsozialarbeiter auf die Kantonspolizei zu
kommen. Dabei gehe es um Themen wie rechtliche Möglichkeiten, Strafanzeige,
präventive Massnahmen wie Unterricht an den Schulen und/oder Gespräche mit den
Beteiligten oder auch den Eltern. «Sollte oder will der betroffene Schüler eine
Strafanzeige erstatten, wird er an den zuständigen Polizeiposten oder an den
Jugenddienst der Kantonspolizei Graubünden verwiesen», so Corai.
Sicher eine Dunkelziffer vorhanden
Doch
längst nicht alle Mobbingopfer melden sich wohl auch tatsächlich. «Aufgrund von
Gesprächen innerhalb der Netzwerke und/oder Schulen und Jugendlichen ist von
einer gewissen Dunkelziffer auszugehen», erklärt Corai. Sowohl die
Kantonspolizei Graubünden als auch die
Schulsozialarbeit sind deshalb präventiv tätig.
Die
Schulsozialarbeit werde in der Schule durch Lehrer oder Schüler beigezogen. Die
Kantonspolizei werde angefragt, Klassen zu besuchen, um mit den Schülern das
Thema Mobbing anlässlich eines Präventionsunterrichts (Doppellektion) zu
bearbeiten. «Hin und wieder wird auch gewünscht, dass wir mit den Haupttätern
ein Einzelgespräch zu führen.» Dann würden auch die Eltern darüber informiert.
Gewisse Lichtblicke vorhanden
Vermehrt wird auch
Cybermobbing zum Thema. «Cybermobbing
ist die neue Form des Mobbings.» Ob das Mobbing auf dem Pausenplatz oder in der
Cyberwelt geschehe, mache aber keinen Unterschied: «Beides ist fies, gemein,
hinterlistig und schwach.»
Zumindest
teilweise zeigt die Prävention der Kantonspolizei Wirkung: «Die Schüler melden
sich, sie sprechen über das Problem. Ausserdem zeigen immer mehr Schüler
Zivilcourage und erinnern sich an die Schulbesuche der Kantonspolizei.» Auch
Gespräche mit den Haupttätern würden zur Verbesserung der Situation beitragen.
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