Die vier
Kantonsräte, die mit einer dringlichen Interpellation verschiedene Fragen zur
Pädagogischen Hochschule Thurgau (PH) einreichten, ziehen ihren Vorstoss an der
heutigen Grossratssitzung wieder zurück. Das bestätigt einer der
Interpellanten, Peter Dransfeld (GP, Ermatingen), auf Nachfrage. Von
verschiedenen Seiten des Parlaments seien sie um den Rückzug ersucht worden.
Dies hauptsächlich vor dem Hintergrund, dass sich im Anschluss an die Sitzung
des Grossen Rates die gesamte Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission (GFK) zu
einer ausserordentlichen Sitzung trifft. Zu dieser sind auch die Mitglieder des
PH-Hochschulrates vorgeladen. Sie haben die umstrittene Freistellung des
Prorektors beschlossen. «Wir haben den Eindruck bekommen, dass die GFK dieses Thema
nun mit grosser Ernsthaftigkeit angeht, sodass auch gegenüber Personal und
Bevölkerung ein Zeichen des Vertrauens entsteht», sagt Dransfeld. Er hoffe,
dass dabei auch der GFK-Präsident «einen geeigneten Umgang mit der Befangenheit
findet».
Rückzug der dringlichen PH-Interpellation, Thurgauer Zeitung, 13.2.
Walter Hugentobler (SP, Matzingen) präsidiert die GFK wie auch den
Förderverein der PH. Dort ist er unter anderm mit PH-Rektorin Priska Sieber und
Hochschulratspräsident Hans Munz im Vorstand. Beide spielen eine Rolle in der
umstrittenen Freistellung.
124 Mitarbeiter schreiben sämtliche
Kantonsräte an
Nun haben sich
124 Mitarbeiter der PH und der Pädagogischen Maturitätsschule in einem Brief
auch noch an alle Kantonsräte gewandt. «Weder der Regierungsrat noch der
Hochschulrat oder die Hochschulleitung scheinen sich bewusst zu sein, welchen
nachhaltigen Reputationsschaden die gesamte Lehrerbildung im Kanton gerade
nimmt», heisst es darin. «Wir bitten Sie, sich für eine unabhängige und
lückenlose Untersuchung der Vorgänge einzusetzen und dabei zu helfen, diese
undurchsichtige Situation aufzuklären, damit daraus Lehren für die Zukunft
gezogen werden können.»
Im vergangenen
November sickerte durch, dass der langjährige Prorektor Matthias Begemann die
PH per sofort verlassen muss. Das sorgt bei grossen Teilen der Mitarbeiter bis
heute für grosse Unruhe.
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