24. November 2018

Die Aufgaben der Schulleitung


Die ohnehin stark belastete Lehrerschaft hat oftmals eine Schulleitung, die das Problem verstärkt, statt den Pädagogen beizustehen. Wäre doch deren Aufgabe, alles, was nicht zum Unterricht gehört, auf ein Minimum zu reduzieren, statt die Lehrer mit zusätzlichen und oft überflüssigen Durchführungen zu belasten. Hier wird Energie abgezogen, die das Personal dringendst zum Unterricht bräuchte. Zu einer guten Schulleitung gehört, die Ansprüche der Bildungsbehörden sinnvoll zu filtern. Hier ist weniger manchmal mehr. Belastungen ergeben sich auch aus den zunehmenden Ansprüchen von Eltern. Ich habe selbst eine Situation erlebt, in der sich Eltern auf den Standpunkt stellten, dass ihr Sohn das Anrecht auf eine gute Zeugnisnote habe. Schliesslich seien sie in der Gemeinde potente Steuerzahler. Es kommt auch vor, dass Eltern mit einem Anwalt oder mit der Presse drohen.
Schweiz am Wochenende, 24.11. Leserbrief von Sandro Propeano


Wichtig ist, dass die Schulleitung bereit ist, die Lehrperson in einer schwierigen Situation anzuhören und bei der Lösung von Problemen zu unterstützen. Wichtig und kostenlos ist weiter, dass sie den Lehrerinnen und Lehrern gegenüber eine wertschätzende Haltung einnimmt. Die Schule erfüllt eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben. Doch die Lehrer, die diesen Service public leisten, sind häufig angeschlagen und ausgebrannt: Viele kommen an die Grenze ihrer Kräfte, wie vor kurzem eine Studie in der Westschweiz ergeben hat. Die Gründe für hohe Arbeitszeiten sind im System begründet. Durch die zahlreichen Anforderungen sind Lehrkräfte geradezu gezwungen, unbezahlte Überstunden zu machen. Andernfalls würden sie den Aufgaben nicht gerecht werden können. Dabei haben die Studien aktuelle Entwicklungen wie zum Beispiel die zunehmende Inklusion noch gar nicht berücksichtigen können. 

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