Wie Silvia Steiner dasErfolgsmodell Schule anhand von Volksentscheiden zu beweisen versucht, isttrügerisch. Über das Resultat dieses Erfolgsmodells wird jedoch beharrlich
geschwiegen. Und da beklagen sich Lehrmeister und Leiter weiterführender
Schulen, dass es den Schulabgängern an grundlegenden Kenntnissen und
Fertigkeiten in den Grundfächern Lesen, Schreiben und Rechnen mangle. Das ist auch
nicht verwunderlich.
NZZ, 5.9. Leserbrief von Peter Schmid
Das Bildungswesen wird schon seit Jahrzehnten von einer
Sorte Bildungswissenschafter geprägt, deren Auffassungen sich als Irrweg
erweisen: Die integrative Schule weist eine zu starke Streuungsbreite
hinsichtlich der Bildungsvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler auf. Das
selbstorganisierte Lernen auf Stufe Primarschule überfordert die meisten
Schüler. Zudem nimmt die verbreitete Auffassung überhand, Gründlichkeit im Üben
und Festigen von Kulturtechniken sei überholt. Und da die meisten
Bildungsdirektorinnen und -direktoren die Schule nur von ihrem eigenen
Schulbesuch kennen, wagen sie es nicht, die neuen Strömungen kritisch zu
betrachten, sondern wiederholen nur, was ihre Schulämter vertreten. Darum wird
es noch eine Weile dauern, bis eine Umkehr erfolgt. Denn die Beanstandungen,
welche aus Kreisen der Lehrerschaft, der Eltern und der Arbeitswelt immer
lauter werden, überhört die Erziehungsdirektorenkonferenz noch immer.
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