Der eindrucksvolle Bericht überrascht nicht. Es waren
stets genug Stimmen zu hören, welche bei verschiedenen Schulreformen warnten,
aber die Erziehungsdirektorenkonferenz bzw. die verantwortlichen
Bildungsfachleute wollten nicht hören. Chefredaktor Rutishauser hat recht: Zwei
Fremdsprachen ab der 5. Klasse bringen für die meisten Kinder eine klare
Überforderung. Ebenso ungünstig wirken sich ferner mehrere Bezugspersonen aus,
und das mit dem Lehrplan 21 verlangte «selbstorganisierte Lernen» übersteigt
wohl bei vielen Schülerinnen und Schülern die Fähigkeiten bei weitem. Es wäre
deshalb zu begrüssen, wenn auch die Eltern und die breite Lehrerschaft
energischer und mutiger gegen das zu viel und gegen verfehlte Reformen Stellung
nehmen würden. Sie legen ihre Macht viel zu wenig in die Waagschale, denn
manchenorts ist die Basis unzufrieden, wagt es aber trotz latentem Lehrermangel
nicht, gegenüber Behörden und Schulleitungen aufzumucksen.
Sonntagszeitung, 26.8. Leserbrief von Hans-Peter Köhli
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