26. August 2018

Reformen gefährden unsere Schule

Von der Integration aller Kinder in Regelklassen und der durch den Ausbau von Förderunterricht entstandenen Unruhe im Klassenzimmer, der Einführung der 11-jährigen obligatorischen Schulpflicht und damit der eigentlichen Abschaffung des Kindergartens, der Einführung eines Stundenplanes von vier Morgenlektionen schon für Vierjährige, der Aufblähung der Bürokratie durch Schulleitende und Sozialarbeitende, der in unserem Kanton Bern einmaligen Subventionierung von Tagesschulplätzen auch für Eltern mit 160'000 Franken steuerbarem Einkommen, der Einführung des untauglichen Frühfranzösischlehrmittels bis zum kompetenzorientierten Lehrplan 21 ohne Jahresstoffziele und der Änderung der Ausbildung von Lehrpersonen zu Lernbegleiterinnen und -begleitern wurde in den letzten Jahren unsere Schulezum Experimentierfeld von einigen selbst ernannten Bildungsexperten und insbesondere der Wirtschaft (Economiesuisse). Erst langsam manifestieren sich die Folgen dieser Reformitis an unseren Schulen, wie zum Beispiel mit Burn-out-Symptomen. Die Umwälzung in unserer Bildungslandschaft (nach Pestalozzi bedeutet Bildung Schulangebote für Kopf, Herz und Hand) ist eine Gefahr für unsere guten obligatorischen Schulen und für das Wohl unserer Kinder.
Sonntagszeitung, 26.8. Leserbrief von Sabina Geissbühler-Strupler

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