3. Mai 2018

Thurgau baut Schulevaluation nicht ab

Die Thurgauer Schulaufsicht muss nicht noch mehr sparen. Der Grosse Rat hat am Mittwoch eine Leistungsmotion mit dem Titel "Qualitätssicherung Volksschule" mit dem Stichentscheid der Ratspräsidentin mit 58 gegen 57 Stimmen abgelehnt.
Thurgauer Schulaufsicht muss nicht zusätzlich sparen, sda, 2.5.
Schlechte Noten für Kontrolleure, St. Galler Tagblatt, 2.5.

Die Motion hatte verlangte, dass der Regierungsrat das Globalbudget des Amts für Volksschule ab 2019 um mindestens 1 Mio. Franken reduziert. Dank Schulleitungen seien die Schulgemeinden heute teilautonom, der Lehrplan 21 sei bereits umgesetzt. Die Kontrolltätigkeit der Volksschule könne ohne Qualitätsverlust reduziert werden, argumentierten die Motionäre.

Die Schulgemeinden seien selbst für das Qualitätsmanagement verantwortlich. Ein Abbau beim Kanton sei ohne Abstriche bei den Qualitätsstandards der Schulen möglich.

Die Regierung lehnte die Motion ab. Ein Verzicht auf eine systematische Einsicht ins Schulgeschehen hätte eine schlechtere Schulqualität zur Folge, argumentierte sie. Die kurzfristige Einsparung von mindestens 1 Million Franken sei nicht sozialverträglich umsetzbar. 520 Stellenprozente müssten abgebaut werden, es käme zu sechs Entlassungen, argumentierte Bildungsdirektorin Monika Knill (SVP).

Globalbudget mehrmals gekürzt
Der Regierungsrat habe im Rahmen des Sparprogramms HG2020 bereits Sparmassnahmen aufgegleist und wolle ab 2020 bei der Schulevaluation und Schulaufsicht 700'000 Franken pro Jahr sparen. Das Globalbudget des Amts für Volksschule sei in den vergangenen 12 Jahren von rund 16 auf 13 Mio. Franken gekürzt worden.

Zusätzliche Einsparungen seien ohne Qualitätsverlust nicht möglich, sagte die Bildungsdirektorin. Die sieben Inspektorinnen und Inspektoren seien für 87 Schulgemeinden, sowie für Sonderschulen und Privatschulen verantwortlich. Beim Kontakt mit den Schulen gehe es nicht nur um Kontrolle, sondern oft auch um Beratung, so Knill.

Die Ablehnung der Leistungsmotion kam durch den Stichentscheid der Grossrats-Präsidentin zustande. Zuvor hatten Gegner und Befürworter eineinhalb Stunden lang debattiert.


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