Die Thurgauer Schulaufsicht muss nicht noch mehr
sparen. Der Grosse Rat hat am Mittwoch eine Leistungsmotion mit dem Titel
"Qualitätssicherung Volksschule" mit dem Stichentscheid der
Ratspräsidentin mit 58 gegen 57 Stimmen abgelehnt.
Thurgauer Schulaufsicht muss nicht zusätzlich sparen, sda, 2.5.
Schlechte Noten für Kontrolleure, St. Galler Tagblatt, 2.5.
Schlechte Noten für Kontrolleure, St. Galler Tagblatt, 2.5.
Die Motion hatte verlangte, dass der Regierungsrat
das Globalbudget des Amts für Volksschule ab 2019 um mindestens 1 Mio. Franken
reduziert. Dank Schulleitungen seien die Schulgemeinden heute teilautonom, der
Lehrplan 21 sei bereits umgesetzt. Die Kontrolltätigkeit der Volksschule könne ohne
Qualitätsverlust reduziert werden, argumentierten die Motionäre.
Die Schulgemeinden seien selbst für das
Qualitätsmanagement verantwortlich. Ein Abbau beim Kanton sei ohne Abstriche
bei den Qualitätsstandards der Schulen möglich.
Die Regierung lehnte die Motion ab. Ein Verzicht
auf eine systematische Einsicht ins Schulgeschehen hätte eine schlechtere
Schulqualität zur Folge, argumentierte sie. Die kurzfristige Einsparung von
mindestens 1 Million Franken sei nicht sozialverträglich umsetzbar. 520
Stellenprozente müssten abgebaut werden, es käme zu sechs Entlassungen,
argumentierte Bildungsdirektorin Monika Knill (SVP).
Globalbudget mehrmals gekürzt
Der Regierungsrat habe im Rahmen des Sparprogramms
HG2020 bereits Sparmassnahmen aufgegleist und wolle ab 2020 bei der
Schulevaluation und Schulaufsicht 700'000 Franken pro Jahr sparen. Das
Globalbudget des Amts für Volksschule sei in den vergangenen 12 Jahren von rund
16 auf 13 Mio. Franken gekürzt worden.
Zusätzliche Einsparungen seien ohne Qualitätsverlust
nicht möglich, sagte die Bildungsdirektorin. Die sieben Inspektorinnen und
Inspektoren seien für 87 Schulgemeinden, sowie für Sonderschulen und
Privatschulen verantwortlich. Beim Kontakt mit den Schulen gehe es nicht nur um
Kontrolle, sondern oft auch um Beratung, so Knill.
Die Ablehnung der Leistungsmotion kam durch den
Stichentscheid der Grossrats-Präsidentin zustande. Zuvor hatten Gegner und
Befürworter eineinhalb Stunden lang debattiert.
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