Eine
Befragung des Verbandes der Lehrpersonen Graubünden (LEGR) zeigt, dass das
Interesse am Thema nur klein ist. Der LEGR zieht deshalb Konsequenzen.
Lehrer interessieren sich kaum für Fremdspracheninitiative, Südostschweiz, 30.4.
Die
Bündner Fremdspracheninitiative ist seit langem ein heiss diskutiertes Thema.
Sie verlangt, dass auf Primarschulstufe nur noch eine Fremdsprache unterrichtet
werden soll. In den romanisch- und italienischsprachigen Regionen Graubündens
würde damit nur noch Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Deutschsprachige
Schüler würden hingegen Englisch lernen.
Erst
vergangenen Frühling erklärte das Bundesgericht die Initiative für gültig,
nachdem das Bündner Verwaltungsgericht und das Bündner Kantonsparlament, der
Grosse Rat, diese für ungültig erklärt hatten. Auch Vertreter der
Minderheitensprachen Italienisch und Romanisch sprachen sich gegen die Vorlage
aus.
Kaum Interesse
Die
Urabstimmung des Verbandes der Lehrpersonen Graubünden zeigt nun, dass
lediglich 22 Prozent an der Abstimmung teilnahmen. Das Resultat war gemäss
einer Mitteilung vom Sonntagabend knapp. Rund 53 Prozent sprachen sich gegen
die Vorlage aus. Bei den deutschsprachigen Lehrpersonen stimmte eine
Mehrheit für die Initiative. In Romanischbünden wurde sie klar abgelehnt und
auch in den italienischsprachigen Tälern fand sie gar keinen Zuspruch.
Die tiefe
Stimmbeteiligung und das relativ knappe Resultat bedeute für den LEGR, dass er
sich nicht aktiv am Abstimmungskampf um die Fremdspracheninitiative beteiligen
werde, heisst es im Schreiben abschliessend.
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