Die externe Schulevaluation soll ins Schuljahr
2020/21 mit weniger finanziellen Mitteln starten – und wirksameren
Instrumenten.
Neues Konzept für die Schulevaluation nötig? Die "Schulprüfer" werden überprüft, Aargauer Zeitung, 26.2. von Jörg Meier
Im Rahmen der Budgetdebatte hat der Grosse Rat zum
dritten Mal in Folge die finanziellen Mittel für die externe Schulevaluation an
der Aargauer Volksschule gekürzt. Das hat zur Folge, dass ab dem Schuljahr
2018/2019 nur noch 25 Schulen pro Jahr anstelle der bisher 37 Schulen evaluiert
werden können.
Dadurch verlängert sich der Zyklus von heute sechs
auf neun Jahre. Dass aber künftig eine Schule nur noch alle neun Jahr überprüft
wird, sei weder zielführend noch zufriedenstellend, hält der Regierungsrat in
seiner Antwort auf eine Motion aller Grossratsfraktionen (mit Ausnahme der
SVP), fest. Die Motion verlangt, dass die externe Schulevaluation neu
konzipiert werden soll, mit dem Ziel, das Verfahren zu vereinfachen.
Der Regierungsrat nimmt die Motion entgegen und
sieht sie auch als Chance, die verschiedenen Instrumente, die für die
staatliche Schulaufsicht bedeutsam sind, in schlankerer Form zu gestalten.
Eine Anpassung sei auch im Zusammenhang mit dem
Vorhaben «Neue Ressourcierung der Volksschule» und der Einführung des neuen
Aargauer Lehrplans angebracht. Beide Projekte werden ab Schuljahr 2020/21
umgesetzt.
Dieses Datum wäre nach Ansicht der Regierung auch
der richtige Moment, um mit der verschlankten externen Schulevaluation zu
starten. Zurzeit stehen dafür jährlich noch 1,32 Millionen Franken zur
Verfügung.
Jede 5. Schule mangelhaft
Die externe Schulevaluation ist organisatorisch ein
Bereich des Zentrums für Bildungsorganisation und Schulqualität der
Pädagogischen Hochschule der FHNW und daher vom Kanton unabhängig.
Im Auftrag des Departements Bildung, Kultur und
Sport überprüft und beurteilt sie die Schulqualität der einzelnen Schulen aus
einer externen und wissenschaftlichen Sicht.
Dass dies nötig ist, zeigen die Ergebnisse: Die
Erfahrungen der letzten zehn Jahre zeigen, dass rund 15 bis 20 Prozent der in
einem Schuljahr evaluierten Schulen die Grundanforderungen an die Schulqualität
nicht oder nur teilweise zu erfüllen vermögen und das Eingreifen der kantonalen
Schulaufsicht erforderlich ist.
Deshalb soll die externe Evaluation nicht nur
beibehalten, sondern trotz weniger Mitteln dank neuen Instrumenten noch
wirksamer werden.
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