26. Januar 2018

Passepartout: verharmlosen und vertrösten

Aus dem Interview kann man herauslesen, dass die neuen Lehrmittel in folgenden Punkten versagen: Sprechen, Lesen, Wortschatz, Grammatik, fehlendes Übungsmaterial. Ausserdem sind sie sehr unübersichtlich und damit aufwändig für Lehrer und Schüler. Fazit des Verantwortlichen: „Wir müssen einfach Geduld haben“.
Passepartout: verharmlosen und vertrösten, Urs Kalberer, 26.1.

Wenn es um die zentrale Frage des Sinns von Frühfremdsprachen geht, weicht der Passepartout-Chef (wie auch seine politischen Vorgesetzten) konsequent aus. Das sollte eigentlich aufhorchen lassen. Da spricht der Leiter eines millionenteuren Projekts und versucht zu vertuschen, dass aus wissenschaftlicher Sicht der frühe Fremdsprachenunterricht wenig bis nichts bringt. Es ist deshalb nicht überraschend, wenn wir von den Bildungsjongleuren systematisch von einer auf die nächste Evaluation vertröstet werden.


Nach wie vor verschwenden die Kantone Geld, das nachher mit unsinnigen Sparmassnahmen bei den Schulklassen wieder rausgepresst werden muss. Auch hier redet sich der Verantwortliche um Kopf und Kragen: „Rund 50 Millionen Franken als Gesamtpaket aller sechs Kantone über eine Zeit von zwölf Jahren. Da ist alles dabei.“ Die Kosten für den Kanton Bern allein belaufen sich auf 18 Millionen Franken jährlich.

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