Der Kanton Graubünden greift eine alte
Idee noch einmal auf, die wieder für Aufsehen sorgen wird: Die
Wintersportferien sollen von den Kantonen so gestaffelt werden, dass die
Skipisten immer schön voll bleiben.
Schulferien sollen den Tourismus ankurbeln, Südostschweiz, 19.1.
Die
Regierung will deshalb die Bedürfnisse mit anderen Wintersportkantonen
analysieren, um eine gemeinsame Lösung zu finden, wie sie in einer Antwort auf
einen Vorstoss schreibt. Eine Analyse habe gezeigt, dass Mitte Februar viele
Kantone Sportferien hätten, berichtet das SRF-Regionaljournal.
Die
Bündner möchten für ihre Idee die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren
(EDK) gewinnen. Man werde einen entsprechenden Antrag prüfen, heisst es dort
auf Anfrage. Anlass für eine weitere Koordination sah die EDK bisher allerdings
nicht. Zuständig für die Ferien seien Kantone und Gemeinden. Ausserdem fänden
auf regionaler Ebene bereits Absprachen statt.
In
der Vergangenheit gab es ähnliche Vorstösse. 2011 gelangte der Tessiner
Tourismusverein an die EDK. Er forderte besser verteilte Sommerferien. 2016 geisterte
die Idee ebenfalls durch mehrere Kantone. Das Problem sei, dass die Ferien auf
wenige Hochsaison-Wochen konzentriert seien, sagte damals CVP-Nationalrat
Dominique de Buman. Sie müssten sich über eine längere Zeit erstrecken. Doch
passiert ist bisher – nichts. Dabei wäre es nicht das erste Mal, dass
Ferienwochen in der Schweiz verschoben werden. Um neben den Sport- auch
Fasnachtsferien zu haben, hat Basel-Stadt vor über zehn Jahren eine Woche der
Frühlingsferien in den Februar verlegt.
Schon heute gestaffelt
Doch
ob neue Feriendaten den Tourismus stärken können, ist umstritten. «Die
Sportferien sind in den meisten Kantonen schon heute gestaffelt», sagt
SP-Nationalrat Matthias Aebischer. Und er ist auch der Meinung: «Das ist
sinnvoll.» Ihm geht es aber zu weit, wenn die Daten «jetzt auch noch zwischen
den Kantonen abgestimmt werden müssen». Die Schule sei kein Wunschkonzert, sagt
Aebischer. Hinzu komme, dass die Interessen der Hotellerie, der Hallenbäder,
der einzelnen Skigebiete oder der Ladenbesitzer ohnehin unterschiedlich seien.
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