19. Januar 2018

Ferien sollen Tourismus ankurbeln

Der Kanton Graubünden greift eine alte Idee noch einmal auf, die wieder für Aufsehen sorgen wird: Die Wintersportferien sollen von den Kantonen so gestaffelt werden, dass die Skipisten immer schön voll bleiben.
Schulferien sollen den Tourismus ankurbeln, Südostschweiz, 19.1.


Die Regierung will deshalb die Bedürfnisse mit anderen Wintersportkantonen analysieren, um eine gemeinsame Lösung zu finden, wie sie in einer Antwort auf einen Vorstoss schreibt. Eine Analyse habe gezeigt, dass Mitte Februar viele Kantone Sportferien hätten, berichtet das SRF-Regionaljournal.

Die Bündner möchten für ihre Idee die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) gewinnen. Man werde einen entsprechenden Antrag prüfen, heisst es dort auf Anfrage. Anlass für eine weitere Koordination sah die EDK bisher allerdings nicht. Zuständig für die Ferien seien Kantone und Gemeinden. Ausserdem fänden auf regionaler Ebene bereits Absprachen statt.

In der Vergangenheit gab es ähnliche Vorstösse. 2011 gelangte der Tessiner Tourismusverein an die EDK. Er forderte besser verteilte Sommerferien. 2016 geisterte die Idee ebenfalls durch mehrere Kantone. Das Problem sei, dass die Ferien auf wenige Hochsaison-Wochen konzentriert seien, sagte damals CVP-Nationalrat Dominique de Buman. Sie müssten sich über eine längere Zeit erstrecken. Doch passiert ist bisher – nichts. Dabei wäre es nicht das erste Mal, dass Ferienwochen in der Schweiz verschoben werden. Um neben den Sport- auch Fasnachtsferien zu haben, hat Basel-Stadt vor über zehn Jahren eine Woche der Frühlingsferien in den Februar verlegt.

Schon heute gestaffelt

Doch ob neue Feriendaten den Tourismus stärken können, ist umstritten. «Die Sportferien sind in den meisten Kantonen schon heute gestaffelt», sagt SP-Nationalrat Matthias Aebischer. Und er ist auch der Meinung: «Das ist sinnvoll.» Ihm geht es aber zu weit, wenn die Daten «jetzt auch noch zwischen den Kantonen abgestimmt werden müssen». Die Schule sei kein Wunschkonzert, sagt Aebischer. Hinzu komme, dass die Interessen der Hotellerie, der Hallenbäder, der einzelnen Skigebiete oder der Ladenbesitzer ohnehin unterschiedlich seien.


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