Am 4. März entscheiden die Stimmbürger
des Kantons Zürich über die Volksinitiative «Lehrplan vors Volk». Die
Initiative, lanciert von Politikern aus SVP, EVP, EDU und den Jungfreisinnigen
sowie konservativen Lehrkräften, verlangt, dass der Lehrplan des Kantons Zürich
neu durch den Kantonsrat bewilligt und dem fakultativen Referendum unterstellt
wird. Das würde auch für den bereits beschlossenen Lehrplan
21 gelten. Heute genehmigt der
Regierungsrat den Lehrplan, festgesetzt wird er vom Bildungsrat.
Lehrplan soll nicht zum Spielball der Politik werden, Tages Anzeiger, 16.1. von Liliane Minor
Der Regierungsrat lehnt die
Initiative ebenso wie der Kantonsrat klar ab. Warum, das erläuterte
Bildungsdirektorin Silvia
Steiner (CVP) am Dienstag vor den
Medien. Flankiert wurde Steiner von Volksschulamtschefin Marion Völger sowie
drei Mitgliedern des Bildungsrats.
Lehrplan 21 kommt sowieso
Würde der Lehrplan künftig
vom Kantonsrat und allenfalls vom Volk bewilligt, so hätte das schwerwiegende
Folgen für die Funktionsfähigkeit der Schulen, sagte
Steiner: «Die Gefahr besteht, dass je nach politischer Grosswetterlage Fächer
ausgebaut oder vernachlässigt würden.» Die Schule aber brauche Stabilität und
Planungssicherheit; der Lehrplan müsse nach pädagogischen Kriterien
ausgearbeitet werden.
Theo Meier, seit zehn
Jahren Mitglied des Bildungsrats, verglich den Lehrplan mit einem Mobile:
«Hängt man da etwas neues dran oder verschiebt man einzelne Teile, gerät das
Ganze schnell in Schieflage.» Denn am Lehrplan hängt eine ganze Menge, seine
Ausgestaltung und Zielsetzung bestimmt zum Beispiel den Aufbau der Lehrmittel
und die Ausbildung der Lehrpersonen. Neuerungen einzuführen braucht deshalb oft
Jahre – viel länger als die Halbwertszeit vieler politischer Forderungen.
Bildungsrat Martin Lampert
sagte, an den Schulen liefen bereits die Vorarbeiten für die Einführung des
Lehrplans 21. Diese würden nach Annahme der Initiative nicht gestoppt, im
Sommer 2018 müsse der Lehrplan 21 ordnungsgemäss eingeführt werden. «Gäbe es
ein Nein des Kantonsrats oder des Volks, bliebe der Lehrplan 21 in Kraft, bis
ein Neuer vorliegen würde», sagte Lampert. Das würde nicht nur für
Verunsicherung sorgen, sondern wäre auch kostspielig.
"...sowie konservativen Lehrkräften". Richtig: Die guten, modernen, progressiven Lehrkräfte sind natürlich voll auf Seiten des LP21. :-)
AntwortenLöschen