Wegen Sparmassnahmen hatte die Regierung den
Baselbieter Kantonsangestellten im letzten Jahr den Lohn gekürzt. Nun will
Finanzdirektor Anton Lauber einen Leistungslohn einführen: Ein Teil des Lohns
soll von der Leistung der Kantonsangestellten abhängig sein. Ein System, wie es
in der Privatwirtschaft gang und gäbe ist.
Baselbieter Lehrerverein kritisiert geplantes Lohnsystem scharf, SRF Regional, 22.1.
Beitrag Regionaljournal, 22.1.
Eine entsprechende Vorlage wolle die Regierung in
den nächsten Wochen in die Vernehmlassung schicken, bestätigt Finanzdirektor
Anton Lauber (CVP) auf Anfrage des «Regionaljournal Basel» von Radio SRF. Weil
die Vorlage noch nicht publiziert ist, will sich Lauber selber jedoch nicht
näher dazu äussern.
Dagegen äussern sich die Personalverbände und
schütteln den Kopf: Die geplante Massnahme kommt wenig überraschend gar nicht
gut an. So sagt Michael Weiss vom Baselbieter Lehrerverein (LVB) klar und
deutlich: «Ich halte dies für eine der schädlichsten und blödesten Ideen, die
der Kanton in den letzten Jahrzehnten hatte.»
Lehrerinnen und Lehrern gegenüber sei ein solcher
Leistungslohn ein Misstrauensvotum. «Es zeigt, man hält die Lehrer für faul und
man muss sie kontrollieren», enerviert sich Weiss. Im schlimmsten Fall könne
dies genau das Gegenteil erwirken: nämlich, dass man nur noch nach den
geforderten Kriterien unterrichtet wird und mehr nicht.
Auch
Beat Zemp, Präsident des schweizerischen Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer
(LCH), zeigt sich überrascht von den Plänen der Baselbieter Regierung. «Ich bin
erstaunt, dass der Kanton Baselland damit kommt. Es gibt zahlreiche Kantone,
die das auch schon probiert haben und damit gescheitert sind.»
Qualität und Leistung seien im Lehrerberuf
nicht messbar, hält Zemp fest. «Es gibt unterschiedliche Klassen und Kinder.
Wie will man hier eine Leistung messen? Nach Noten der Schüler, nach der
Gymnasialquote?»
Widerstand gegen Systemwechsel angekündigt
Toya Krummenacher von der Gewerkschaft vpod
betont, dass nicht nur die Lehrerinnen und Lehrer gegen den geplanten
Systemwechsel sind. Auch die übrigen Kantonsangestellten halten nichts davon
und wollen sich gegen die Einführung wehren.
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