Ich gehöre zu der
Generation, die es noch als selbstverständlich anschaut, dass es Sache unserer
geschätzten Volksschullehrer ist, den Kindern das richtige Lernen beizubringen.
Als Grossmutter von sechs Enkeln zwischen dreizehn und vier Jahren mache ich
mir grosse Sorgen um die Schulbildung der nächsten Generation. Die kleinen
Knöpfe sollen sich zum Teil «selbstständig» vor dem Computer ihr Wissen
aneignen und Vorträge zusammen «googeln», von denen sie bei genauerem Nachfragen
rein gar nichts verstanden haben. Wenn ich höre, dass das Auswendiglernen des
«ganzen» Einmaleins als unnötiger Drill bezeichnet wird, und sehe, dass die
Kinder Texte mit Unmengen von Fehlern schreiben, ohne dass es vom Lehrer
korrigiert wird, dann wundert es mich nicht, dass als (Not)-Lösung solche
Artikel in der Zeitung zu lesen sind. Aber ich bin dankbar, dass wir nächsten
Frühling im Kanton Bern die Möglichkeit haben, über diesen, mit Millionen von
Steuerfranken finanzierten, Irrweg in unserer Bildungspolitik abzustimmen. Ich
hoffe, dass viele Mitbürgerinnen und Mitbürger aufstehen und unsere Kinder
nicht länger als Versuchskaninchen für Experimente missbrauchen lassen, die in
anderen Ländern längst gescheitert sind.
Volksschule wohin? Jungfrau Zeitung, 14.9. Leserbrief von Marlise Zürcher
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