29. August 2017

Die integrative Schule ist gescheitert

Im Zeitungsbeitrag zum Schulanfang im Kanton Zürich stellt Walter Bernet fest, dass die Schule heute möglichst allen Kindern offen stehe und hierin kaum umstritten sei (NZZ 21. 8. 17). Dabei, so schreibt er wörtlich, sei nicht leicht zu erklären, warum im Schuljahr 2004/05 2,34 Prozent eine Sonderschule besuchten, 2015/16 aber 3,91 Prozent. Mit andern Worten: Trotz dem integrativen Schulmodell gibt es heute mehr Sonderschüler als früher. Aus heilpädagogischer Sicht lässt sich dies leicht begründen. Früher haben Schüler mit besonderen Lern- und Verhaltensproblemen die Sonderklassen als Teil der Volksschule besucht und sind dort von erfahrenen Lehrkräften ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert worden. Heute scheitern dieselben Schüler, die meist von Anfang an in der Regelschule überfordert sind, definitiv auf der Mittelstufe der Primarschule, sind nicht mehr tragbar und können dann vielleicht noch den Rest der obligatorischen Schulzeit in Sonderschulen verbringen. In Sonderschulen und Heimen ist deshalb die Nachfrage nach Plätzen gross. Ob die Erziehungsdirektion des Kantons Zürich noch immer beabsichtigt, den Sonderschulen trotz allem die Beiträge zu streichen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Leserbrief, NZZ, 29.8. von Peter Schmid


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