Im Zeitungsbeitrag zum Schulanfang im Kanton Zürich stellt Walter Bernet
fest, dass die Schule heute möglichst allen Kindern offen stehe und hierin kaum
umstritten sei (NZZ 21. 8. 17). Dabei, so schreibt er wörtlich, sei nicht
leicht zu erklären, warum im Schuljahr 2004/05 2,34 Prozent eine Sonderschule besuchten,
2015/16 aber 3,91 Prozent. Mit andern Worten: Trotz dem integrativen
Schulmodell gibt es heute mehr Sonderschüler als früher. Aus heilpädagogischer
Sicht lässt sich dies leicht begründen. Früher haben Schüler mit besonderen
Lern- und Verhaltensproblemen die Sonderklassen als Teil der Volksschule
besucht und sind dort von erfahrenen Lehrkräften ihren Fähigkeiten entsprechend
gefördert worden. Heute scheitern dieselben Schüler, die meist von Anfang an in
der Regelschule überfordert sind, definitiv auf der Mittelstufe der
Primarschule, sind nicht mehr tragbar und können dann vielleicht noch den Rest
der obligatorischen Schulzeit in Sonderschulen verbringen. In Sonderschulen und
Heimen ist deshalb die Nachfrage nach Plätzen gross. Ob die Erziehungsdirektion
des Kantons Zürich noch immer beabsichtigt, den Sonderschulen trotz allem die
Beiträge zu streichen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Leserbrief, NZZ, 29.8. von Peter Schmid
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen