Am Angebot für die Begabtenförderung haben sich
während eines Jahres elf Schülerinnen und Schüler beteiligt. Ihre Arbeiten
präsentierten sie im Musiksaal der Bezirksschule vor grossem Publikum.
"Sie müssen einen besonderen Effort leisten, um auch den normalen Schulstoff bewältigen zu können, Aargauer Zeitung, 30.6. von Walter Christen
Sie hat Mode im Goldenen Schnitt gezeichnet und das
Gemälde der berühmten Mona Lisa analysiert: Livia durfte am Programm für die
Begabtenförderung in Wohlen teilnehmen. Sie hat sogar ein Gerät kreiert, mit
dem sie ihre Assistentin (eine Mitschülerin) vermessen und feststellen konnte:
«Ihr Bauchnabel ist im Goldenen Schnitt.» Als Goldener Schnitt wird das
Teilungsverhältnis einer Strecke oder anderen Grösse bezeichnet, bei dem das
Verhältnis des Ganzen zu seinem grösseren Teil (Major genannt) dem Verhältnis
zum kleineren Teil (Minor) entspricht. In der Kunst, in der Mathematik, der
Geometrie, der Musik und sogar in der Informatik kennt man diesen Begriff.
Wie Livia präsentierten auch die anderen zehn
Schülerinnen und Schüler aus dem Begabtenförderungsprogramm ihre während eines
Jahres entstandenen Projekte. Die rund 50 Eltern, Geschwister und Schulfreunde,
die zur Vorstellung der Arbeiten erschienen sind, bestaunten literarische
Werke, ein Flugzeug samt Flughafen im Modell, eine Computerspiel-Analyse,
chemische Experimente, Altertumsforschung, eine nachgebildete Landschaft im
Kleinformat und Beispiele japanischer Waffen in hölzerner Ausführung.
«Alles harte Arbeit»
Den Projektunterricht der Begabtenförderung hat
Nicole Müller begleitet. Sie ist Lehrerin an der Bezirksschule Wohlen und hielt
in ihrer Begrüssungsrede fest: «Auch wenn diese Werke aussehen, wie aus einem
Guss – es war alles harte Arbeit.» Für die begabten Schulkinder bedeutete dies:
Zwei bis drei Lektionen pro Woche, wobei sie auch sehr viel Zeit für ihre
Arbeiten neben dem normalen Unterricht aufwenden mussten.
Themenwahl als Knacknuss
Wie zu erfahren war, bildete die Themenwahl zu
Beginn des Schuljahres die eigentliche Knacknuss für alle Teilnehmerinnen und
Teilnehmer. Schliesslich nahm das Projekt Fahrt auf. Am Schluss äusserten sich
alle positiv über ihre Erfahrungen und präsentierten mit berechtigtem Stolz
ihre Werke.
Für die Teilnahme an diesem vom Kanton
unterstützten und finanzierten Projekt der Begabtenförderung, können sich
Schülerinnen und Schüler ab der 4. Klasse bewerben. Je nach Eignung werden sie
von der Klassenlehrperson empfohlen. «Sie müssen schon einen besonderen Effort
leisten, damit sie auch den normalen Schulstoff bewältigen können», betonte
Nicole Müller gegenüber der Aargauer Zeitung.
Eine Schulnote für die fleissigen Talente gebe es
bei der Begabtenförderung nicht. Dafür jedoch ein Arbeitszeugnis, also einen
Leistungsausweis, der dem Zeugnis beigelegt wird. Nach den Sommerferien starte
wieder ein neues Projekt der Begabtenförderung an der Schule Wohlen mit elf
Schülerinnen und Schülern.
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