Der oberste
Bildungsforscher des Bundes prognostiziert bis 2025 Rekorde bei den
Schülerzahlen. Angesichts des erwarteten Wachstums in einzelnen Kantonen von
bis zu 20 Prozent und der Sparrunden herrschten seiner Ansicht nach bisher
«himmlische Verhältnisse».
Schweizer Kantone steuern auf Rekordschülerzahlen zu, sda, 22.7.
Diese würden nun zu Ende
gehen, sagte Stefan Wolter, Direktor der Schweizerischen Koordinationsstelle
für Bildungsforschung, in einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende». In
den vergangenen 10 bis 15 Jahren blieben die Ausgaben gleich, während die Schülerzahlen
stark zurückgingen. Die Situation werde sich nun komplett drehen.
Bis ins Jahr 2025 würden
die Schülerzahlen in einigen Kantonen historische Höchststände erreichen, ohne
dass die Politik mehr Mittel zur Verfügung stelle, sagte Wolter. Deshalb sieht
er die Klagen der Lehrer in der aktuellen finanzpolitischen Situation eher als
Vorwarnung.
Um Kosten zu optimieren,
sollten Kantone und Gemeinden auch vor Schulschliessungen nicht
zurückschrecken, erklärte Wolter weiter. Demnach könnten Kinder mit Bussen an
andere Orte gefahren werden. Im Mittelland sei die Besiedlungsdichte so gross,
dass die Wege für Schüler klein blieben.
Teilzeitarbeit verschärft Lehrermangel
Zum Lehrermangel meinte
der Bildungsforscher, dass die Absolventen der Pädagogischen Hochschulen zwar
nicht ausreichten, um die Lehrer, die in Pension gehen, zu ersetzen. Momentan
würden sich aber viele Quereinsteiger und Jugendliche für den Beruf
interessieren.
Das grössere Problem sei
jedoch die wachsende Teilzeitbeschäftigung, sagte Wolter. Wenn ein Lehrer nur
40 Prozent arbeiten wolle, würden 2,5 Personen gebraucht, um eine
100-Prozent-Stelle zu besetzen. Dies verschärfte den Mangel.
Als eine Chance sieht
der Bildungsforscher des Bundes die Digitalisierung. Neue technische
Hilfsmittel würden Lehrern erlauben, grössere Klassen individuell und effizient
zu unterrichten, sagte Wolter. Programme, die den Lernfortschritt der Kinder
festhielten und ideale Übungen auswählten, würden Lehrpersonen ungemein
entlasten.
Der Bund prognostiziert
bis 2025 schweizweit eine Zunahme von 13 Prozent, in einigen Kantonen wie
Basel-Stadt, Zürich oder Thurgau gar um fast 20 Prozent. Alleine auf der
Primarstufe werden es demnach künftig 87'000 Kinder mehr sein als heute.
Hauptgrund ist die demografische Entwicklung und die starke Zuwanderung zur
Jahrtausendwende.
Zitat: "Als eine Chance sieht der Bildungsforscher des Bundes die Digitalisierung. Neue technische Hilfsmittel würden Lehrern erlauben, grössere Klassen individuell und effizient zu unterrichten, sagte Wolter. Programme, die den Lernfortschritt der Kinder festhielten und ideale Übungen auswählten, würden Lehrpersonen ungemein entlasten."
AntwortenLöschenWolter will die Klassengrössen erhöhen und als Entlastung Computerprogramme anschaffen lassen. Das heisst dann individueller und effizienter Unterricht. Nach seinen skandalösen Äusserungen zu den Fremdsprachen (er hat offensichtlich die eigens bestellte Studie nicht verstanden) und seinem fragwürdigen Unterrichtsverständnis (Computer lösen Probleme) wird Stefan Wolter immer mehr zu einer Hypothek im Schweizer Bildungswesen.