Mit Recht wurde in der NZZ (22. 5. 17) nach der Abstimmung über das
Frühfranzösisch im Kanton Zürich festgestellt, dass es sich um einenpolitischen und nicht um einen sachlichen Entscheid gehandelt habe. Es ist
bedenklich, dass die direkt betroffene Lehrerschaft mit ihren negativen
Erfahrungen damit überfahren wurde. Auch aus andern Kantonen der Deutschschweiz
ist der Tenor recht einheitlich: Der mit viel Trara besungene
Französischunterricht in der Primarschule bringt bei grossem Aufwand wenig. In
unserer Zeit mit vielen Ausländerkindern hat sich das Problem bis zum Absurden
verschärft.
Scherbenhaufen Frühfranzösisch, NZZ, 7.6. Leserbrief von Albert Fässler
Ausserdem: Seit über zwanzig Jahren existiert die schweizerische
Berufsmaturität. In ihrem Curriculum ist obligatorisch fixiert, dass
Französisch Pflichtfach ist. Der Mindestumfang hängt ab von der Ausrichtung:
Für den Bereich Technik und Architektur handelt es sich total um mindestens 160
Lektionen. Für die kaufmännische Ausrichtung beträgt er 240 Lektionen. Gemäss
Bundesamt für Statistik gab es 2015 insgesamt 14 000 Berufsmaturitäts-Abschlüsse,
das entspricht heute etwa zwei Dritteln der Anzahl gymnasialer Abschlüsse.
Damit steht fest, dass seit 1996 in der Deutschschweiz bedeutend mehr
Französisch gelernt wird als vorher, Tendenz steigend. Das Gejammer um den
Zusammenhalt der Schweiz wegen des Französisch-Abbaus ist also deplaciert.
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