Beide Studien stammen von Marianne Schüpbach von der Universität Bern
Studie von 2010
- Die Übungsanlage: Einbezogen sind 521
kleine Primarschulkinder aus elf Deutschschweizer Kantonen. Die einen
besuchen Tagesschulen mit obligatorischen Angeboten, die anderen nicht.
Untersuchungszeitraum: drei Jahre.
- Schulleistungen: Tagesschulkinder sind
sprachlich kompetenter und können besser lesen, besonders in pädagogisch
gut geführten Schulen. In Mathematik schneiden sie schlechter ab.
Tagesschulkinder aus bildungsfernen Familien können aber ihre Nachteile
wegen der geringeren Unterstützung gegenüber ihren bessergestellten
Kameraden kompensieren – wenigstens im Rechnen.
- Sozialverhalten: Tagesschulkinder
schneiden bei der sozialen und emotionalen Entwicklung besser ab. Sie
können sich besser konzentrieren und werden weniger schnell nervös. Auch
Alltagstätigkeiten, wie Schuhe binden oder Besteck benutzen, können sie
besser als Kinder aus den anderen Schulmodellen.
- Empfehlung: die pädagogische Qualität der
Betreuung verbessern.
Widersprüchliche Aussagen, Tages Anzeiger, 7.10.
Studie von 2017
- Die Übungsanlage: Einbezogen sind rund
2000 Schüler in Tagesschulen aus 13 Deutschschweizer Kantonen. Die einen
besuchen freiwillige Angebote neben dem Unterricht, die anderen nicht.
Untersuchungszeitraum: zwei Jahre.
- Schulleistungen: Die Studie kommt zu
folgendem Schluss: «Eine dauerhafte Nutzung (von ausserschulischen
Angeboten in Tagesschulen) in den ersten beiden Schuljahren hat keine
Wirkungen auf die schulische Leistungsentwicklung. In der Mathematik
können Ta-
- gesschulkinder aus bildungsfernen
Familien ihre Nachteile wegen geringerer Unterstützung allerdings
kompensieren. Beim Lesen gelingt dies nicht.
- Sozialverhalten: Weder bei der sozialen
noch bei der emotionalen Entwicklung wurden Unterschiede zwischen Tagesschulkindern
und anderen Kindern festgestellt. Einen Einfluss hat aber die
Zusammensetzung der Gruppe. Dort, wo viele Verhaltensauffällige
zusammenkommen, war die Entwicklung des Sozialverhaltens beeinträchtigt.
- Empfehlung: Sensibilisierung des
Betreuungspersonals. Weniger freies Spiel und mehr gezielte pädagogische
Aktivitäten in den Betreuungsangeboten.
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