An der Primar- und Sekundarschule im Kanton Zürich sind acht
Wochen vor dem neuen Schuljahr etwa gleich viele Lehrerstellen offen wie in den
letzten beiden Jahren.
Mehr offene Stellen gibt es jedoch in den Kindergärten. Acht
Wochen vor Beginn des neuen Schuljahrs sind 49 Stellen nicht besetzt. Vor einem
Jahr um diese Zeit waren es nur 33 Stellen.
"Der Kindergarten hat ein Imageproblem", SRF Regional, 28.6.
«Wir haben auf der Primar- und Sekundarschule eine entspannte
Situation», bilanziert Marion Völger, die Leiterin des Zürcher Volksschulamtes:
«Beim Kindergarten ist die Situation angespannt, bei den Heilpädagogen müssen
wir von Lehrermangel sprechen.» Heilpädagogen sind auf allen Stufen knapp.
Dieses Problem sollte sich jedoch entschärfen, da an der Pädagogischen
Hochschule mehr Heilpädagoginnen ausgebildet werden.
Tiefer Lohn und Imageproblem
Im Gegensatz zur heilpädagogischen Ausbildung, die Zulauf hat,
wollen sich an der Pädagogischen Hochschule Zürich immer weniger Frauen zur
Kindergärtnerin ausbilden lassen. Männer gibt es ohnehin kaum. Das Problem: Der
Beruf der Kindergärtnerin hat nicht nur ein schlechteres Image als derjenige
der Primarschullehrerin, auch der Lohn ist tiefer. Da müsse das Volksschulamt
Gegensteuer geben, sagt Amtschefin Marion Völger im Interview mit dem
«Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Das war voraus zusehen. Die Kantonale Volksabstimmung im Kanton Zürich von 2012 mit 71% zur Beibehaltung des Kindergartens und gegen die Einführung der Grundstufe wurde von den Verantwortlichen nicht umgesetzt. Jetzt will die Stadt Zürich sogar den Namen "Kindergarten" aus der Gemeindeordnung streichen.
AntwortenLöschenDie pädagogischen Hochschulen bilden gegen den Volkswillen weiterhin Grundstufenlehrer aus. Das rächt sich nun und wird wohl immer schlimmer werden. Warum soll eine Grundstufenlehrerin als Kindergärtnerin tätig werden, wenn sie als Unterstufenlehrerin mehr verdient? Das gleiche gilt für Heilpädagoginnen auf der Kindergartenstufe, deshalb gibt es sie dort praktisch gar nicht mehr.