31. März 2017

Infoveranstaltungen zum Lehrplan 21

Der untenstehende Fragenkatalog wurde anlässlich der Reihe von Einführungsveranstaltungen zum Lehrplan 21 in Graubünden zusammengestellt. Er kann insbesondere bei einseitigen Anlässen hilfreich sein.
Einführungsveranstaltungen zum Lehrplan 21 in Graubünden, gesammelt von Markus Niederdorfer und Urs Kalberer, Dezember 2016 



Aus den folgenden Fragen aus der Lehrerschaft wären wir froh um eine Antwort:
  • ·         Gibt es empirische Untersuchungen, welche nahelegen, dass das Lernen mit Kompetenzen nachhaltigen Erfolg verspricht?

  • ·         Erwartet das EKUD mit der Einführung des Lehrplans 21 auch eine Steigerung der Schülerleistungen? Wenn ja: Worauf stützt sich diese Erwartung. Wenn nein: Wieso wird der Lehrplan 21 denn eingeführt?

  • ·         Wo führt der Lehrplan 21 mit seinen vielen kantonalen Freiheiten zu einer Harmonisierung?

  • ·         Handelt es sich beim Lehrplan um eine Reform des Unterrichts? Wenn ja, bitte obige Frage klar beantworten. Wenn nein: Braucht die PHGR das Geld für die Zusatzausbildungen so dringend?

  • ·         Wird die Binnendifferenzierung im Unterricht mit dem Lehrplan 21 noch verstärkt?

  • ·         Erhalten die Schulleiter Anweisungen, wie sie die Umsetzung des Lehrplans 21 zu überprüfen haben? Wenn ja, wie sehen diese Anweisungen aus?

  • ·         Darf man als Lehrkraft an der Bündner Volksschule weiterhin kritisch gegenüber dem Lehrplan 21 eingestellt sein?

  • ·         Steht es den Bündner Lehrkräften frei, an Elternabenden über den Lehrplan 21 aus ihrer Sicht zu informieren?

  • ·         Steht es den Schulgemeinden frei, ausgewogen (pro und contra) besetzte Informationsveranstaltungen zum Lehrplan 21 zu organisieren?

  • ·         Der Lehrplan 21 garantiert die Methodenfreiheit. Wieso schreibt man bestimmte Lehrmittel trotzdem zwingend vor?

  • ·         Brauchen wir auch in Zukunft noch eine Amtsstelle „Lehrmittel“?

  • ·         Die mit dem Lehrplan 21 verknüpfte Kompetenzorientierung führt zu neuen Beurteilungsformen. Ist dazu ein neues Zeugnis geplant?

  • ·         In der Wissenschaft gelten Kompetenzen grundsätzlich als nicht messbar. Wie sollen die Lehrkräfte Kompetenzen beurteilen? Vergleiche dazu auch das folgende Zitat (www.lehrplan.ch) Wie bisher obliegt es der Professionalität der Lehrpersonen einzuschätzen, wann und mit welchen Mitteln sie Leistungen der Schülerinnen und Schüler einschätzen und beurteilen.“

  • ·         Es wird nicht möglich sein, alle im Lehrplan eingeforderten Kompetenzen und Kompetenzstufen zu prüfen. Steht es den Lehrpersonen grundsätzlich frei, welche von ihnen sie prüfen?

  • ·         Steht es den Lehrpersonen grundsätzlich frei, wie sie prüfen? Z.B. mündlich oder schriftlich, angesagte oder unangesagte Tests, individuelle oder Klassentests?

  • ·         Mit welcher Begründung werden die Fächer Geschichte und Geografie zu einem Sammelfach verschmolzen?

  • ·         Wird es weiterhin möglich sein, den Lernstand einer Klasse mit gemeinsamen Prüfungen zu messen?

  • ·         Welche Lösungen sind für den Übertritt an die weiterführenden Schulen geplant?

  • ·         Ist es in Zukunft noch möglich, eine Klasse zu wiederholen?

  • ·         Bleibt das Modell C an der Oberstufe bestehen?

  • ·         Für den Unterricht in Medienkunde werden bereits an der Primarschule Computer benötigt. Wer bezahlt diese?

  • ·         Wer übernimmt die Verantwortung für die getätigten Ausgaben für den Fall, dass die Einführung des Lehrplans 21 durch politische Initiativen verzögert wird?

  • ·         Hat das AVS Alternativen zum Lehrplan 21?

  • ·         Wie werden die Resultate der Überprüfung der Grundansprüche kommuniziert?

  • ·         Der Lehrplan 21 kennt keine Jahresziele mehr. Hinsichtlich der Aufnahmeprüfungen an weiterführende Schulen werden jedoch klare Anforderungen formuliert werden müssen. Legen in diesem Fall die kantonalen Mittelschulen den Stoffplan der Volksschule fest?

  • ·         Der Lehrplan 21 führt unweigerlich zu einer Vereinheitlichung bestimmter Lerninhalte in den Kantonen. Eigentlich müsste daraus durch die Nutzung von Synergien ein Abbau bei der kantonalen Verwaltung folgen. Wieso wird dies trotzdem nicht der Fall sein?

  • ·         Wird der Lehrplan 21 evaluiert? Wenn ja: Welches sind die entsprechenden Kriterien?

  • ·         Gibt es ein Szenario, nach welchem der Kanton Graubünden sagt: Da machen wir nicht weiter mit?

  • ·         Weshalb wird die Weiterbildung der LP nur kantonal anerkannt, obwohl im Bericht zur Umsetzung zu Handen des Grossen Rates unter Punkt 2 stand? "Der Kanton Graubünden übernimmt den Kompetenzaufbau des Lehrplans 21 in den einzelnen Fachbereichslehrplänen unverändert. Auf Anpassungen an den Kompetenzstufen wird bewusst verzichtet, um die Koordination mit anderen Kantonen (Mobilität) sowie mit abnehmenden Schulen der Sekundarstufe II (Anschlussfähigkeit) zu gewährleisten.

  • ·         Der LP21 wurde entwickelt, damit unter anderem die Bildungsinhalte zwischen den Kantonen harmonisiert werden. Da er nur noch auf drei Zyklen aufgebaut ist, wird bewusst auf die Jahrgangsziele verzichtet. Weshalb müssen nun die einzelnen Schulgemeinden die Jahresziele wieder definieren? Das führt zu einem erheblichen Mehraufwand  und könnte mit vorgegebenen Jahreszielen gelöst werden. Weshalb weigert sich das EKUD/SI diese Aufgabe zu übernehmen?

  • ·         Besteht (wie in der Frage zuvor erwähnt)  nicht die Gefahr, dass die Gemeinden gegeneinander ausgespielt werden, respektive dass finanzstarke Gemeinden mit ganz anderen Kellen anrichten können.

  • ·         Weshalb sind die verschiedenen Lehrmittel, welche in den Kantonen eingesetzt werden weder thematisch noch zeitlich aufeinander abgestimmt. (siehe Mathe / Englisch…) Das führt dazu, dass beim Kantonswechsel noch grössere Lücken zu erwarten sind, was gegen Harmos spricht.

  • ·         Wie kann gewährleistet werden, dass der Artikel 60 des Schulgesetzes (freie Gestaltung des Unterrichts) weiterhin Gültigkeit hat.

  • ·         Es ist nicht sachgerecht, das Kompetenzkonzept über alle Lernbereiche in gleicher Weise zu verwenden. Wie sieht das SI dies?

  • ·         Ist es nicht  schulpolitisch riskant, Lehrpläne ohne klare Abklärung der Gelingensbedingungen ihrer Einführung zu verfassen und freizugeben. Wie sieht das SI dies?

  • ·         Es ist nicht schul- und unterrichtsangemessen, die Ziele und Aufgaben der Schule nach dem Muster von Lektionszielen detailliert zu beschreiben. Wie sieht das SI dies?

  • ·         Wie fördert der LP21 die Chancengleichheit?

  • ·         Der LP21 rückt das Kind ins Zentrum. Es soll möglichst individuell gefördert werden. Selbstorganisiertes Lernen steht dafür als Begriff. Müssten die Kinder nicht lernen sich in einer Klasse so zu integrieren, dass sie alle Vor-und Nachteile eine Schicksalsgemeinschaft erfahren, um später in der Gemeinschaft bestehen zu können?

  • ·         Wie stellt sich das SI zu den nationalen Tests, mit welchen die Kompetenzen, am Ende jedes Zyklus überprüft werden. Und wie werden die Schulen gestärkt, die schlechter abschneiden?

  • ·         Welche Grundbedürfnisse müssen Schulanlagen erfüllen, damit der LP21 umgesetzt werden kann. Gibt es hier Weisungen zu Handen der Gemeinden? Wie gross müssen die Klassenzimmer mindestens sein, damit Lernlandschaften eingebaut werden können? Beteiligt sich der Kanton bei Umbauprojekten?

  • ·         Es heisst immer, dass der LP21GR nicht grundsätzlich den Unterrichtsalltag verändern wird. Worauf gründen diese Aussagen des SI bei den diversen Veranstaltungen?

1 Kommentar:

  1. Viele offene Fragen, die ausdiskutiert werden müssten. Wie soll die Bevölkerung sich eine Meinung bilden können?
    Viele wollen diesen Lehrplan nicht. Was müssen sie stimmen?
    Das Wohl der Kinder und Jugendlichen und der Bildungsstandort Schweiz steht auf dem Spiel. Der Lehrplan 21 lässt die Schächeren im Stich und bringt keinerlei Vorteile für die Gesellschaft.

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