«Ja zu einer guten
Bildung – Nein zum Lehrplan 21», so lautete die Initiative. Sie wollte das
Schulgesetz ändern und damit Vorgaben des Lehrplans 21 umgehen. Doch das
Aargauer Stimmvolk hat die Initiative deutlich versenkt.
Grafik: SRF
Nein zu Initiative: Aargauer Lehrplan kann kommen, SRF Regional, 12.2.
Erleichterung bei Siegern nach Abstimmungsresultat, SRF Regional, 12.2.
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Das
Resultat ist deutlich und in allen Bezirken klar: Fast 70 Prozent der Aargauer
Stimmbevölkerung lehnen die Initiative gegen den Lehrplan 21 ab. Sogar der
ländliche und üblicherweise konservativ stimmende Bezirk Kulm verwirft die
Initiative mit knapp 60 Prozent deutlich.
Erleichterter Bildungsdirektor, erleichterter
Lehrerverband
Der Kanton Aargau kann
den Lehrplan 21 also einführen, wie von der Regierung geplant. Die sachlichen
Argumente des Nein-Komitees hätten die Stimmbürger offenbar überzeugt, sagt er
im Interview mit SRF.
Für den Regierungsrat
ist das deutliche Nein ein klares Zeichen des Stimmvolks für den Lehrplan 21.
Nun könne man endlich vorwärts machen bei der Umsetzung. Es gilt einen Aargauer
Lehrplan 21 zu erarbeiten, bis 2020/2021.
Auch der Aargauische
Lehrerinnen und Lehrerverband zeigt sich auf Anfrage von SRF erleichtert.
Präsidentin Elisabeth Abassi betont, dass man sich nicht sicher war, wie die
Abstimmung ausgeht. Das Resultat sei mehr als erfreulich.
Gerade kleine Gemeinden
hätten gelitten unter den geplanten Änderungen des Schulgesetzes, sagt sie.
Eigene Lehrmittel wären nötig gewesen, klassenübergreifender Unterricht wäre
schwierig geworden, heisst es beim Verband weiter.
Initianten wollen noch nicht aufgeben
Die Initiative war von
einem Komitee rund um Elfy Roca, Harald Ronge, Bruno Nüsperli, Ariane Roth und
Hans Widmer lanciert worden. Im Komitee mit dabei sind auch Lehrer und
Mitglieder von SVP, FDP und EVP. Im Juni 2015 wurde das Begehren mit über 4500
Unterschriften eingereicht.
Die Initianten zeigten
sich gegenüber SRF nicht überrascht über ihre Niederlage. Offiziell seien alle
Parteien, bis auf die SVP, und alle Verbände gegen die Initiative gewesen. So gesehen
zeigen sich die Initianten mit den rund 30 Prozent Ja-Stimmen zufrieden.
Als möglicher weiterer
Grund nennt Harald Ronge vom Initiativ-Komitee, dass die Initiative allenfalls
überfüllt und komplex war. Die Lehrplan-Gegner überlegen sich nun Einzelinitiativen
zu lancieren, um bei verschiedenen Punkten doch noch Einfluss nehmen zu können
auf die Umsetzung des Lehrplans 21.
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