2. Dezember 2016

Tendenziöse Töne

Leider verpasst es die NZZ in ihrer Bildungsbeilage vom 24. November 2016, einen aufbauenden Beitrag zur Debatte rund um den Lehrplan 21 (LP 21) zu liefern. Schon in der Einleitung werden die kantonalen Initiativen verunglimpft, indem die Rede davon ist, die Begehren seien verpackt in «verlockende Initiativtitel, die auch bildungspolitische Wölfe im Schafspelz» seien. Solch tendenziöse Töne tragen nicht gerade zu einer sachlichen Auseinandersetzung bei. Sehr informativ ist das Interview mit Alain Pichard und Christian Amsler, auch wenn die Interviewer alles andere als neutral und fair sind. 
NZZ, 2.12. Leserbrief von René Roca


Interessant ist, wie Regierungsrat Amsler sich als einer der Hauptverantwortlichen des LP 21 nicht auf eine Sachdiskussion einlässt: Nach klaren Aussagen von Pichard weicht Amsler kaltschnäuzig aus: «Ich werde mich hüten, nun in die Defensive zu gehen und jeden Vorwurf von Alain Pichard zu entkräften.» Dann folgt wie gewohnt eine Litanei eines Befürworters ohne Bezug zu den Contra-Argumenten. Hat etwa die Erziehungsdirektoren-Konferenz (EDK) solche an Psychotechniken erinnernde Methoden systematisch mit Beratern eingeübt? In anderen Kantonen blasen nämlich Erziehungsdirektoren ins gleiche Horn. Die Verantwortlichen der EDK und die kantonalen Bildungsverwaltungen müssen nun endlich gezwungen werden, klar und deutlich zu sagen, wieso sie mit allen Mitteln den LP 21 durchdrücken wollen und in wessen Auftrag sie handeln.

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