In der
interessanten Beilage «Bildung» kommen Befürworter und Gegner des Lehrplans 21
zu Wort, von den Ersteren allerdings mehr. Schade ist insbesondere, dass man
keine Primarlehrpersonen vorstellen konnte, die den neuen LP 21 ablehnen und
öffentlich dazu stehen. Das wundert einen aber nicht angesichts der Tatsache,
dass die Schulleitungen schwarzen Schafen ihre Kritik spürbar ankreideten und
damit ein erzwungenes Stillschweigen erreichen. Viel klarer hätten die
praktischen Auswirkungen gewichtet werden müssen, auch wenn der Bieler Lehrer
Alain Pichard sich bemühte, diese zu erwähnen.
NZZ, 2.12. Leserbrief von Hans-Peter Köhli
Viele
Kinder, speziell die jüngeren oder fremdsprachigen, werden überfordert, wenn
sie den Stoff selbständig und individuell erarbeiten sollen. Reichenbach weist
richtigerweise darauf hin, dass Kinder keine «eigenen Welten» haben, sondern
sehr auf gemeinschaftliches Tun angewiesen sind. Zudem erfordern Wochenpläne
und Derartiges bedeutend mehr Elternmitarbeit, was in vielen Familien nicht
machbar ist. Dadurch wird die Chancengleichheit mit dem neuen Lehrplan entgegen
Behauptungen in keiner Weise erhöht: Das Gegenteil ist der Fall. So wird klar,
dass dieser LP 21 nicht ohne vorherige Diskussionen und nur mit Zustimmung
durch die Stimmbürgerschaft eingeführt werden sollte.
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