2. Dezember 2016

Keine lehrplankritischen Primarlehrerinnen

In der interessanten Beilage «Bildung» kommen Befürworter und Gegner des Lehrplans 21 zu Wort, von den Ersteren allerdings mehr. Schade ist insbesondere, dass man keine Primarlehrpersonen vorstellen konnte, die den neuen LP 21 ablehnen und öffentlich dazu stehen. Das wundert einen aber nicht angesichts der Tatsache, dass die Schulleitungen schwarzen Schafen ihre Kritik spürbar ankreideten und damit ein erzwungenes Stillschweigen erreichen. Viel klarer hätten die praktischen Auswirkungen gewichtet werden müssen, auch wenn der Bieler Lehrer Alain Pichard sich bemühte, diese zu erwähnen.
NZZ, 2.12. Leserbrief von Hans-Peter Köhli



Viele Kinder, speziell die jüngeren oder fremdsprachigen, werden überfordert, wenn sie den Stoff selbständig und individuell erarbeiten sollen. Reichenbach weist richtigerweise darauf hin, dass Kinder keine «eigenen Welten» haben, sondern sehr auf gemeinschaftliches Tun angewiesen sind. Zudem erfordern Wochenpläne und Derartiges bedeutend mehr Elternmitarbeit, was in vielen Familien nicht machbar ist. Dadurch wird die Chancengleichheit mit dem neuen Lehrplan entgegen Behauptungen in keiner Weise erhöht: Das Gegenteil ist der Fall. So wird klar, dass dieser LP 21 nicht ohne vorherige Diskussionen und nur mit Zustimmung durch die Stimmbürgerschaft eingeführt werden sollte.

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