10 Jahre nach der Umstellung auf die
„Kompetenzorientierung“ (nach Weinert-/OECD) in Deutschland im Jahre 2005,
fällt die Bilanz für die am meisten reformierten Bundesländer vernichtend aus.
Das «Musterländle» Baden-Württemberg stürzte 2015 mit
Fratton-«Gemeinschaftsschule» völlig ab. Die Zahl der Schulabbrecher und
Schulabgänger, die nicht für den Arbeitsmarkt vermittelbar sind, nimmt
dramatisch zu.
"Kompetenzorientierung": Schulabbrecher als "Kanonenfutter"? 4.12. von Peter Aebersold
Gleichzeitig
hat die auf Vorstoss der SPD 2011 abgeschaffte Wehrpflicht in Deutschland zu
einem Rekrutierungsproblem geführt. Immer weniger Junge sind bereit, freiwillig
das Vaterland am Hindukusch usw. zu verteidigen. Jetzt will die Bundesverteidigungsministerin mit
einer neuen Personalstrategie mehr Soldaten für die Bundeswehr gewinnen. So
sollen jetzt auch Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss eine Chance bekommen.
Die bisherige Altersgrenze soll aufgehoben werden. Bewerber ohne Schulabschluss
sollen bei der Bundeswehr den Abschluss nachholen können, wenn sie sich als
Zeitsoldaten verpflichten. Sie sollen eine „auf die individuellen Bedürfnisse
des Jugendlichen massgeschneiderte Förderung“ bekommen, die sie in der
reformierten Schule offenbar nicht erhalten haben.
Paradox
ist, dass in „kompetenzorientierten“ Schulen mit dem „selbstgesteuerten Lernen“
Üben und Drill verpönt sind, während bei der Ausbildung im Kriegshandwerk
härtester Drill an der Tagesordnung ist. Bei uns sind es ebenfalls die gleichen
Kreise, die mit dem Lehrplan 21 den Umbau unseres bewährten Bildungssystems auf
die „Kompetenzorientierung“ der OECD vorantreiben und gleichzeitig die
allgemeine Wehrpflicht abschaffen möchten.
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