Der Zürcher Kantonsrat hat heute Montag die Volksinitiative „Mehr Qualität – eine
Fremdsprache an der Primarschule“ abgelehnt. Die Lehrpersonenverbände haben
diesen Entscheid erwartet. Der hohe Anteil an Ja-Stimmen verdeutlicht jedoch,
dass die ProArgumente stichhaltig sind. Die Chancen der Volksinitiative an der
Urne sind intakt.
Chancen für die Volksabstimmung bleiben intakt, Medienmitteilung Initiativkomitee Fremdspracheninitiative, 14.11.
Mit 96
zu 68 Stimmen hat der Kantonsrat die Initiative „Mehr Qualität – eine
Fremdsprache an der Primarschule“ abgelehnt. Die Lehrpersonenverbände sind
erfreut, dass doch so viele Kantonsrätinnen und Kantonsräte aus verschiedenen
Parteien den Vorstoss unterstützen. Die Initiative spricht breite Kreise an,
die genug von der Vogel-Strauss-Politik der Zürcher Bildungsbehörden beim
Fremdsprachenunterricht haben. Die Lehrpersonenverbände sind überzeugt, die
Bevölkerung auf ihrer Seite zu haben. Die Chancen auf einen Sieg sind auch nach
dem Kantonsratsentscheid intakt.
Kurzfutterkonzept funktioniert nicht
Die
Argumente der Initiative überzeugen: Die heutige Regelung mit zwei
Fremdsprachen in der Primarschule überfordert viele Schülerinnen und Schüler.
Die Rückmeldungen aus der Lehrerschaft zeigen deutlich, dass dieses
Kurzfutterkonzept mit zwei Fremdsprachen nicht funktionieren kann, weil die
zeitlichen und finanziellen Ressourcen dafür gar nicht vorhanden sind. Auch
mittel- bis langfristig werden die Rahmenbedingungen für zwei Fremdsprachen in
der Primarschule aufgrund des zunehmenden Spardrucks nicht gegeben sein.
Deshalb braucht es jetzt ein neues und besseres Sprachenkonzept.
Gordischen Knoten durchschneiden
Das
Ziel bleibt, dass die Jugendlichen am Ende der Volksschule zwei Fremdsprachen
beherrschen. Doch dazu gibt es einen effizienteren Weg: Konzentration auf eine
Fremdsprache in der Primarschule und Einführung der zweiten Fremdsprache in der
Sekundarstufe. Hinzu kommt, dass die Primarschule auch in anderen Fachbereichen
vor grossen Herausforderungen steht. Der Lehrplan fordert einen Ausbau der
mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächer. Medienkunde und Informatik
sollten ebenfalls mehr Zeit erhalten. Dieser gordische Knoten lässt sich nur
mit einem Ja zur Initiative „Mehr Qualität – eine Fremdsprache an der
Primarschule“ durchschneiden.
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