14. November 2016

Zürcher Kantonsrat lehnt Fremdspracheninitiative ab

Der Zürcher Kantonsrat hat heute Montag die Volksinitiative „Mehr Qualität – eine Fremdsprache an der Primarschule“ abgelehnt. Die Lehrpersonenverbände haben diesen Entscheid erwartet. Der hohe Anteil an Ja-Stimmen verdeutlicht jedoch, dass die ProArgumente stichhaltig sind. Die Chancen der Volksinitiative an der Urne sind intakt.
Chancen für die Volksabstimmung bleiben intakt, Medienmitteilung Initiativkomitee Fremdspracheninitiative, 14.11.

Mit 96 zu 68 Stimmen hat der Kantonsrat die Initiative „Mehr Qualität – eine Fremdsprache an der Primarschule“ abgelehnt. Die Lehrpersonenverbände sind erfreut, dass doch so viele Kantonsrätinnen und Kantonsräte aus verschiedenen Parteien den Vorstoss unterstützen. Die Initiative spricht breite Kreise an, die genug von der Vogel-Strauss-Politik der Zürcher Bildungsbehörden beim Fremdsprachenunterricht haben. Die Lehrpersonenverbände sind überzeugt, die Bevölkerung auf ihrer Seite zu haben. Die Chancen auf einen Sieg sind auch nach dem Kantonsratsentscheid intakt.

Kurzfutterkonzept funktioniert nicht
Die Argumente der Initiative überzeugen: Die heutige Regelung mit zwei Fremdsprachen in der Primarschule überfordert viele Schülerinnen und Schüler. Die Rückmeldungen aus der Lehrerschaft zeigen deutlich, dass dieses Kurzfutterkonzept mit zwei Fremdsprachen nicht funktionieren kann, weil die zeitlichen und finanziellen Ressourcen dafür gar nicht vorhanden sind. Auch mittel- bis langfristig werden die Rahmenbedingungen für zwei Fremdsprachen in der Primarschule aufgrund des zunehmenden Spardrucks nicht gegeben sein. Deshalb braucht es jetzt ein neues und besseres Sprachenkonzept.

Gordischen Knoten durchschneiden

Das Ziel bleibt, dass die Jugendlichen am Ende der Volksschule zwei Fremdsprachen beherrschen. Doch dazu gibt es einen effizienteren Weg: Konzentration auf eine Fremdsprache in der Primarschule und Einführung der zweiten Fremdsprache in der Sekundarstufe. Hinzu kommt, dass die Primarschule auch in anderen Fachbereichen vor grossen Herausforderungen steht. Der Lehrplan fordert einen Ausbau der mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächer. Medienkunde und Informatik sollten ebenfalls mehr Zeit erhalten. Dieser gordische Knoten lässt sich nur mit einem Ja zur Initiative „Mehr Qualität – eine Fremdsprache an der Primarschule“ durchschneiden.

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