Ein Kredit über eine Million Franken hat der Kantonsrat zugunsten der
Solothurner Lehrerinnen und Lehrer beschlossen. Damit sollen sie für den
Lehrplan 21 vorbereitet werden. Dessen Einführung ist aber noch gar nicht
entschieden.
Schon vor der Abstimmung werden Entscheide pro Lehrplan 21 gefällt, Solothurner Zeitung, 16.11.
Der Kantonsrat hat am Mittwoch einen Kredit über eine Million Franken beschlossen. Damit sollen die Solothurner Lehrerinnen und Lehrer ab Sommer 2017 auf den Lehrplan 21 vorbereitet werden. Alle 3250 Lehrpersonen – vom Kindergarten bis zur Sek I – werden je zwei Workshop-Tage besuchen müssen. Der Lehrplan soll 2018 eingeführt werden.
Auf Kritik stiess der Kredit insbesondere
in der SVP-Fraktion. Stein des Anstosses ist eine hängige Initiative, die die
Einführung des Lehrplans verhindern will. Im kommenden Mai stimmen die
Solothurnerinnen und Solothurner darüber ab. «Warum warten wir nicht das
Ergebnis ab?», fragte SVP-Sprecher und Lehrplan-Gegner Roberto Conti
(Solothurn).
Zudem
hielt er den Betrag für zu hoch. René Steiner (EVP, Olten) schlug in die
gleiche Kerbe: Es sei «nicht ganz ehrlich», wenn der Kanton sage, die
Initiative würde abgewartet. Denn bereits heute würden Schulleiter an
Info-Veranstaltungen teilnehmen. Zudem fragte er, wie ernsthaft die Einführung
gedacht sei, wenn zwei Tage pro Lehrer ausreichen würden.
«Nichts
wird beschleunigt», hatte zuvor Franziska Roth (SP, Solothurn) als Sprecherin
der Bildungskommission bekräftigt. Die Weiterbildungen würden erst nach der
Abstimmung beginnen. Sollte das Volk den Lehrplan ablehnen, könnten sie
gestoppt werden. «Es geht darum, uns vorzubereiten», betonte auch
Bildungsdirektor Remo Ankli (FDP). «Das ist schlicht eine professionelle
Haltung.» Man könne die Lehrer nicht im luftleeren Raum stehen lassen. Der Rat
stimmte dem Kredit mit 67 gegen 32 Stimmen zu.
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