So
funktioniert offenbar Sprachenpolitik in der Schweiz: Erziehungspolitiker und
allen voran ein Bundesrat verlassen sich – wenn es um die zweite zu erlernende
Fremdsprache geht – auf ihr Bauchgefühl, unterstützen ungestützte
föderalistisch-patriotische Annahmen, ignorieren kritische Studien undinterpretieren andere so, dass sie ihnen nützen, ignorieren oder diskreditierenunliebsame Gegnerinnen und Gegner und stellen sie im schlimmsten Fall kalt.
Leserbrief NZZaS, 25.9. von Urs Stähli
Die
Studie von Simone Pfenninger und anderen bestätigen meine vierzigjährige
Erfahrung als Sprachlehrer: Im Zentrum steht das Wohl der Lernenden, Qualität
geht über Quantität; das im Gegensatz dazu stehende «Je früher, desto besser!»
entpuppt sich als romantische Wunschvorstellung. Fazit: Die Schweiz wird auch
ohne Frühfranzösisch oder Frühenglisch nicht auseinanderfallen; der Glaube an
und das Vertrauen in die Politiker, die eine solche Gängelung der Kantone gegen
den Volkswillen durchdrücken wollen, hingegen schon.
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