18. April 2016

Zürcher Umsetzung des Lehrplans 21

Dass die Lehrerverbände ein gewichtiges Wort mitzureden haben bei der Ausgestaltung des neuen Lehrplans, hat Bildungsdirektorin Silvia Steiner im März erfahren, als der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband (ZLV) mit dem Austritt aus den vorbereitenden Gremien hoch pokerte. ZLV-Präsidentin Lilo Lätzsch hat ihr am Freitag dafür gedankt, dass sie die Kommunikationswege wieder geöffnet habe. Erfolgreich war die Aktion insofern, als der Fragebogen zur Vernehmlassung jetzt Antworten auf die von der Lehrerschaft kritisierten Punkte zulässt.
Kritik wie aus einem Mund, NZZ, 16.4. von Walter Bernet


Vor der Präsentation vom Freitag haben die Lehrerorganisationen ihre Positionen offensichtlich gut abgesprochen. In den Kernforderungen unterscheiden sie sich kaum. Alle verlangen die Erhaltung des Halbklassenunterrichts im bisherigen Rahmen und wollen die Maximalstundenzahl in der 5. und 6. Klasse auf 30 statt 31 Lektionen, in der 8. Klasse auf 34 statt 36 Lektionen begrenzen. Anna Richle von der Lehrpersonenkonferenz der Volksschule, die die frühere Synode ersetzt, kritisierte die übertriebene Kopflastigkeit der Mittelstufe nach einer Reduktion der Handarbeit. Kaspar Vogel vom Sekundarlehrerverband SekZH war wie Richle wichtig, dass die Methodenfreiheit der Lehrkräfte gewahrt bleibt. Kompetenzorientiert werde schon heute in vielen Schulzimmern gearbeitet.
Sarah Knüsel, Präsidentin des Verbands der Schulleiterinnen und Schulleiter Zürich (VSLZH), betonte die zentrale Rolle der Schulleitungen bei der lokalen Umsetzung des neuen Lehrplans. Sie freue sich darauf. Ihr Verband unterstütze die Anliegen der Lehrpersonen, sagte Knüsel. Am neuen Lehrplan lobte sie vor allem, dass er klarere Strukturen schaffe, um die Stufenübergänge effizienter zu gestalten.
Die Präsidentin des Verbands Zürcher Schulpräsidien schliesslich, Vera Lang, erklärte, dass ihr Verband die Erhaltung der Halbklassenlektionen, die Lektionentafel, die Frage der Beurteilungspraxis und den ITC-Bereich näher prüfen werde. Letztgenannter könne je nach Gemeinde hohe Investitions- und Weiterbildungskosten verursachen, was eine langfristige Planung nötig mache.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen