Es ist angerichtet! Zumindest vorläufig. Am vergangenen Freitag
tischte uns Bildungsdirektorin Silvia Steiner den Entwurf des Lehrplans 21 auf,
zugeschnitten auf die Verhältnisse an der Zürcher Volksschule (NZZ 16. 4. 16).
Viele Köche haben an seiner Entstehung mitgewirkt. Herausgekommen ist aber ein
nur schwer bekömmliches Gericht, von dem manch ein Brocken in dieser Form wohl
in manchen Hälsen stecken bleibt. Am Esstisch der Bildung sitzt eine
vielfältige Runde: Politikerinnen, Pädagogen, Steuerzahlende mit und ohne
Kinder - und schliesslich die Schülerinnen und Schüler, die auch in der
Vernehmlassungsphase nicht um ihre Meinung gefragt werden.
Leserbrief, NZZ, 22.4. von Max Knöpfel
Umso sorgfältiger
und kindergerechter müssten die Verantwortlichen die Teller anrichten und
portionieren. Mit Vernunft und Augenmass. Die Köche haben jedoch versagt. Der
Lehrplan 21 ist alles andere als appetitanregend; ja er kommt für viele
Betroffene gar unverdaulich daher. Etwa mit weniger Handarbeitslektionen und
noch mehr kopflastigen Fächern. Dieser Lehrplan schmeckt uns nicht.
Es
ist zu hoffen, dass das vorläufig aufgetragene Mahl nochmals in die Küche
zurückgetragen wird. Wir sind es unseren Kindern schuldig. Doch zu bezweifeln
ist, dass das Menu in der Vernehmlassung noch wesentlich an Geschmack und
Verdaulichkeit gewinnt. Und es steht zu befürchten, dass es uns danach in
letzter Instanz vom Bildungsrat erneut in ähnlich unbekömmlicher Form und
unwiderruflich serviert wird. Über dieses Menu sollten daher die Stimmbürger
des Kantons Zürich zu Gericht sitzen dürfen. Die entsprechende Initiative
«Lehrplan vors Volk» ist zustande gekommen. Zum Glück!
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