Jede
Firma erklärt ihr Selbstverständnis und ihre Grundprinzipien in einem Leitbild.
Seit gestern hat auch das Walliser Schulwesen ein solches, in zehn Thesen
gegliedertes Leitbild. Ein Novum. Denn noch nie hat ein Walliser
Bildungsminister seine Vision von dem, was Schule sein soll, in schriftlicher
Form vor gelegt. Was ist davon zu halten? Freysinger hebt die besondere
Stellung des Lehrers hervor, der als Vorbild dienen soll und dem die Schüler
nacheifern. Und jene des Schülers, der Arbeitswillen, Fleiss und Ausdauer unter
Beweis stellen muss. Er baut auf Sprache und Mathematik als Grundpfeiler des
späteren Wissensgebäudes. Und kehrt zum Auswendiglernen von Gedichten, Daten
und Fakten zurück. Er hebt die Eigenverantwortung der Schulzentren hervor und
fordert, die Schule müsse Werte vermitteln. Gegen diese Punkte ist nichts
einzuwenden.
Spannung bis zum Schluss, Walliser Bote, 2.3. Kommentar von Werner Koder
Es sind
nachvollziehbare Sätze und Thesen auf strategischer Ebene. Leider ist nicht
bekannt, wie diese Thesen konkret im Schulalltag umgesetzt werden sollen.
Welche Massnahmen sich vom allgemein gehaltenen Leitbild auf den tagtäglichen
Unterricht ableiten lassen. Auf das Schuljahr 2017/2018 soll der Lehrplan 21
eingeführt werden. Dieser wird vom Wallis nicht unkritisch übernommen, denn man
werde einen «Lehrplan 21
à la valaisanne» ausarbeiten, so Freysinger. Man
darf gespannt darauf sein, welche konkreten Massnahmen sich Oskar Freysinger
hinsichtlich dieses Ereignisses ausdenkt. Wetten, dass diese noch für viel
Gesprächsstoff sorgen werden?
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