2. März 2016

Eine Vision von Schule

Jede Firma erklärt ihr Selbstverständnis und ihre Grundprinzipien in einem Leitbild. Seit gestern hat auch das Walliser Schulwesen ein solches, in zehn Thesen gegliedertes Leitbild. Ein Novum. Denn noch nie hat ein Walliser Bildungsminister seine Vision von dem, was Schule sein soll, in schriftlicher Form vor gelegt. Was ist davon zu halten? Freysinger hebt die besondere Stellung des Lehrers hervor, der als Vorbild dienen soll und dem die Schüler nacheifern. Und jene des Schülers, der Arbeitswillen, Fleiss und Ausdauer unter Beweis stellen muss. Er baut auf Sprache und Mathematik als Grundpfeiler des späteren Wissensgebäudes. Und kehrt zum Auswendiglernen von Gedichten, Daten und Fakten zurück. Er hebt die Eigenverantwortung der Schulzentren hervor und fordert, die Schule müsse Werte vermitteln. Gegen diese Punkte ist nichts einzuwenden.
Spannung bis zum Schluss, Walliser Bote, 2.3. Kommentar von Werner Koder


Es sind nachvollziehbare Sätze und Thesen auf strategischer Ebene. Leider ist nicht bekannt, wie diese Thesen konkret im Schulalltag umgesetzt werden sollen. Welche Massnahmen sich vom allgemein gehaltenen Leitbild auf den tagtäglichen Unterricht ableiten lassen. Auf das Schuljahr 2017/2018 soll der Lehrplan 21 eingeführt werden. Dieser wird vom Wallis nicht unkritisch übernommen, denn man werde einen «Lehrplan 21
à la valaisanne» ausarbeiten, so Freysinger. Man darf gespannt darauf sein, welche konkreten Massnahmen sich Oskar Freysinger hinsichtlich dieses Ereignisses ausdenkt. Wetten, dass diese noch für viel Gesprächsstoff sorgen werden?

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