War neulich in der PHBern bei einer Mini-Tagung zum Thema
"Geleitete Schulen".
Was wurde serviert?
Lauter heisse Luft, seichtes Geschwätz, Platitüden,
Sottisen, verstaubte Gleichnisse und scheingebildetes Metapherngestöber.
Inhaltlich nichts, aber auch wirklich NICHTS Brauchbares.
Unerträgliche Leere, mit einer stupenden
Selbstverständlichkeit und lässigem Selbstvertrauen vorgetragen, musikalisch
nett umrahmt und vom Publikum freundlich beklatscht...
"Geleitete Schulen" oder Der ganz normale Flachsinn, FACH, 11.2. von Roger Hiltbrunner
Einzige Ausnahme: Bernhard Pulver, der ein klares
Bekenntnis abgelegt hat, und zwar zur Geleiteten Schule und zur Führung der
LehrerInnen. Pulvers peppige Parole:
Selbstverwaltung war einmal, der Schulleiter als
"Primus inter pares" ist passé.
Aber natürlich sind die Freiräume der LehrerInnen
unbedingt zu erhalten; aber
natürlich sind die LehrerInnen zu führen, pädagogisch zu
führen durch die Schulleitung; aber natürlich ist das Ganze partizipativ
auszuhandeln; aber natürlich muss die Schule unter der Führung ihrer Leitung
eine gemeinsame Vision verfolgen...
Und Martin Schäfer, der Rektor der PHBern, versicherte
seinem Dienstherrn pflichteifrigst und vor dem ganzen versammelten Volke: Die
jungen Lehrerinnen und Lehrer, die jetzt aus der PH in die Schulen gingen,
seien alle bestens auf den (glückverheissenden? segensreichen?) Umstand
vorbereitet, dass sie in der Schule einen Vorgesetzten haben werden.
Mit anderen Worten: Die künftigen SchulmeisterInnen
lernen an der PH von Anfang an, dass sie Untergebene, wenn nicht gar Untertanen
sein werden. Und wie es an der PH heisst, freuen sie sich gar inniglich über
die enorme Entlastung, welche sich aus diesem Umstand ergibt. Brave Schafe
lieben es halt, einem guten Hirten hinterherlaufen zu dürfen, auch wenn er manchmal
den Stab oder den Hund einsetzen muss, um die Herde beisammenzuhalten.
Ich sass am Ende der Veranstaltung offenen Mundes da und
fragte mich, in welchen surrealistischen Film ich da geraten war. Im Kopf
summte mir etwas herum wie der Gedanke: "So sieht also das Ende der
Aufklärung aus."
Lehrerbildung heute:
Mit Eiapopeia, mit Sang und Klang und New Public
Management zurück ins Ancien Régime, zurück in die selbstverschuldete
Unmündigkeit - und dabei ein verzücktes
"I'm loving it" auf den
Lippen.
HILFE...!!!
PS: Der Apéro riche im Nachgang zum Geschilderten soll
aber nicht unerwähnt bleiben
- der glanzvolle Abschluss eines grauen, glanzlosen und
ernüchternden Abends.
Dieser Text bestätigt die Feststellungen zur Lehrerbildung, die schon Fritz Tschudi gemacht hat http://schuleschweiz.blogspot.ch/2016/02/kontrollwahn-beherrscht-unsere-schulen.html
AntwortenLöschen