Das Zuger Stimmvolk hat beim Thema Mundart in der Volksschule nun doch
mehr Auswahl als anfänglich erwartet: Der Kantonsrat hat einen Gegenvorschlag
genehmigt, der die SVP-Mundartinitiative aushebeln soll. Abgestimmt wird am 25.
September.
Die Zuger Initiative erlaubt Mundart in bestimmten Fächern auch an der Oberstufe, Bild: Keystone
Gegenvorschlag soll Mundart-Initiative der SVP aushebeln, Bund, 28.1.
Der Gegenvorschlag wurde in den vergangenen Wochen von Grünen, CVP, SP
und GLP entworfen und sieht einen Kompromiss vor. Im Kindergarten soll grundsätzlich Mundart
gesprochen werden. In der Primar- und Sekundarschule soll dann aber auf
Hochdeutsch gewechselt werden. Das Parlament unterstützte diesen Gegenvorschlag
mit 50 zu 17 Stimmen.
Die SVP liess sich davon nicht beeindrucken. Sie zieht ihre
Mundart-Initiative nicht zurück. «Bildungsexperte Volk» solle entscheiden
können, sagte ein SVP-Sprecher.
Die SVP-Initiative «Ja zur Mundart» verlangt, dass nicht nur im
Kindergarten ausschliesslich Schweizerdeutsch gesprochen wird. Auch in der
Primar- und Sekundarschule soll Mundart in einzelnen Fächern Pflicht sein. Die
SVP schlägt Sport, Musik und Werken vor.
Nach Ansicht der SVP fördert Mundart die Integration und müsse deshalb
auch im Interesse der Ausländer gestärkt werden. Zudem sei Schweizerdeutsch
Teil der hiesigen Kultur und Identität.
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