11. Dezember 2015

Mehr Bildung fürs Geld

Mehr Geld für die Bildung entspricht meinem Credo, aber es gilt auch der Umkehrsatz: Mehr Bildung fürs Geld. Für die Führung eher kleiner Klassen und Halbklassenunterricht in einzelnen Fächern sind Investitionen sinnvoll. Auch die Lehrerlöhne müssen konkurrenzfähig bleiben. Anderseits darf man ruhig hinterfragen, ob der riesige Aufwand für gewisse fragwürdige gesellschaftliche Ansprüche gerechtfertigt ist («Das letzte Wort dem Volk?», NZZ 28. 11. 15). Dazu gehören der ineffiziente frühe Unterricht in zwei Fremdsprachen oder die Integration verhaltensschwieriger Schüler in die Regelklassen.
Bildungsausgaben genauer hinfragen, Leserbrief NZZ, 8.12. von Hanspeter Amstutz


 Was da an Geld für Stützkurse und für Stabilisierungsprogramme benötigt wird, fehlt andernorts. Doch wir machen fröhlich weiter: Der neue Lehrplan braucht teure Weiterbildungen der Lehrpersonen und einen ganzen Stab fürs aufwendige Controlling.

Begründet werden die Ausgaben stets mit der Behauptung, die Schule mache mit der Neuerung einen entscheidenden Fortschritt. Damit kommt man meist durch, auch wenn sich oft rasch herausstellt, dass die bewilligten Mittel nicht ausreichen, um die grossen Versprechungen einlösen zu können. Mit dieser Art von Bildungspolitik geben wir den allzu Knausrigen wunderbare Steilpässe, um bei der Bildung wirklich den Geldhahn zudrehen zu können.

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