18. Februar 2018

Schleiss will D-EDK abschaffen

Das Amt als Präsident einer kantonalen Ministerkonferenz begreift mancher Regierungsrat als willkommene Gelegenheit, sich auf nationalem Polit-Parkett zu zeigen. Nicht so Stephan Schleiss, der seit 2017 der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz vorsteht. Der Zuger SVP-Bildungsdirektor macht sich kurzerhand dran, sein Gremium abzuschaffen.
Schleiss: Keine Notwendigkeit mehr für sprachregionales Gremium, Bild: mbe.

1 Kommentar:

  1. «Die D-EDK ist für den ‹Lehrplan 21› geschaffen worden», sagt D-EDK-Präsident Schleiss (zentralplus 19.2.2018). Damit konnte man die Kantonale Bildungshoheit austricksen.

    Das Schweizer Volk hat 2006 einer Harmonisierung der Volksschulziele, aber nicht einem Einheitslehrplan, zugestimmt. Beim Projekt Lehrplan 21 wurden die kantonalen Lehrpläne nicht harmonisiert, das heisst die Lehrpläne einander angepasst, sondern es wurde ein völlig fremdartiges Konzept von der OECD, die sogenannte „Kompetenzorientierung“ nach Weinert OECD 1999, übernommen. Der Geschäftsleiter der D-EDK argumentierte damals, es sei nicht wirtschaftlich, auf Lehrpläne einzelner Kantone ausgerichtete Lehrmittel zu entwickeln und er konnte 2006 die Erziehungsdirektoren der deutschsprachigen Kantone, ein nicht demokratisch legitimiertes Laiengremium, für ein „gemeinsames Werk“ überreden (BaZ 17.12.2013). Ab 2006 wurden von einer 6köpfigen Projektgruppe mit Kompetenz-, Gender- und Schulreformspezialisten die „Grundlagen für den Lehrplan 21“ erarbeitet, die 2010 von der D-EDK abgesegnet wurden. Erst 2010 wurden die 45 Lehrer und 45 PH-Dozenten in den Erarbeitungsprozess einbezogen und sie hatten aufgrund der ihnen vorgegebenen „Kompetenzorientierung“ die anfangs über 4000 Kompetenzstufen des Lehrplans 21 zu erarbeiten.

    Jetzt wo der Schaden aufgegleist und angerichtet ist, wollen sich die Verantwortlichen aus dem Staub machen?

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