Ich habe mich schon oft gefragt, wieaussagekräftige und gut vergleichbare Zeugnisse aufgrund des neuenKompetenzenmodells des Lehrplans 21 aussehen könnten. Wohlweislich ist man
dieser heiklen Aufgabe ausgewichen, obwohl einheitliche Zeugnisse ja ein Baustein
einer koordinierten Bildung sein müssten. Nimmt man die individuelle
Entwicklungsstufe eines Schülers in jedem einzelnen Fach als Ausgangsbasis für
eine faire Bewertung, dann wird eine übersichtliche Vergleichbarkeit von
Leistungen schwierig.
Die bisher vorliegenden
Erfahrungen mit der komplizierten Bewertung der Teilkompetenzen in den
Sprachfächern lassen erahnen, was da noch auf die Lehrerschaft zukommen dürfte.
Die neuen Zeugnisse decken jedenfalls auf, dass sich mit einer radikalen
Individualisierung der Lernprozesse und dem Verzicht auf Jahrgangsziele die
Heterogenität in den Klassen weiter vergrössern dürfte. Ist das wirklich die
Aufgabe eines harmonisierenden Lehrplans?
Leserbrief, NZZaS, 22.11. von Hanspeter Amstutz
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