«Für fruchtbare Bildungs- und Schuldebatten braucht es ein
Mindestmass an Transparenz und intellektueller Redlichkeit. Beides fehlt hier»,
heisst es in der NZZ vom 18. 9. 15 zum Auftritt der Interessengemeinschaft«Eine Schule für unsere Kinder». Als beitragzahlendes Mitglied des Vereins
«Lehrplan vors Volk» versuche ich, der NZZ etwas Transparenz und Redlichkeit
über die Initiative zu vermitteln. Das eigentliche Projekt ist die Rückkehr zu
einer humanistischen Volksschule, die es früher gegeben hat. Wissen soll laut
Lehrplan 21 nicht mehr im Kopf gespeichert, sondern im Internet mit
Abfrage-Kompetenz gegoogelt werden. Rechtschreibung, Diktate, Auswendiglernen,
Geschichte, Religion usw. werden schon heute immer weniger gelehrt.
Leserbrief NZZ, 23.9. von Oskar Jäggi
Wissen
und Können sollen also ersetzt werden durch blosse Vermittlung von fragwürdigen
Kompetenzen. Die seit 30 Jahren bereits schleichend eingeführten «neuen»
Schulreformen, Schulversuche, Lehrerausbildung, altersdurchmischtes Lernen
(AdL), Lehrmittel usw. haben im Kanton Zürich dazu geführt, dass heute 20 Prozent
der Schulabgänger nicht mehr arbeitsfähig sind. Immer mehr Kinder brauchen
Nachhilfe, wenn sie in der Schule noch mitkommen wollen. Wenn der Zürcher
Kantonsrat nicht fähig ist, den komplizierten Lehrplan 21 zu behandeln, muss
das Volk «selber vor die Haustüre treten, um nachzusehen, was es gibt» (Zitat
von Gottfried Keller).
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