Im Aargau gehen leicht weniger Schüler ins Gymnasium, Bild: Keystone
Schulstart: Änderungen für Aargauer und Solothurner Schüler, SRF Regional, 10.8.
Vor
einem Jahr hat der Aargau auf das schweizweite Schulsystem mit sechs Jahren
Primar- und drei Jahren Oberstufe gewechselt. Am Montag treten nun die ersten
Sechstklässler in die neue, dreijährige Oberstufe über. Damit geht im Aargau
eine grosse strukturelle Reform zu Ende.
Der
Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler gab sich an einer Medienkonferenz zum
Schulstart zufrieden mit dem Verlauf der Reformarbeiten. In Lenzburg dankte er
vor den Medien allen beteiligten Personen für die Zusammenarbeit: «Ich bin sehr
zufrieden, dass wir diese Umstellung so schnell und glatt geschafft haben.»
Die Aargauer Schulreform war für alle in
involvierten Stellen und Personen ein grosses Stück Arbeit. Seit das Volk 2012
der Änderung auf das System 6/3 zugestimmt hat, mussten viele Dinge angepasst
werden. Neben der Schulraumplanung, welche einzelne Gemeinden vor grosse
Herausforderungen stellt, mussten auch viele Lehrerpensen neu verhandelt
werden.
Die Personalfragen
gehörten zu den schwierigsten, sagt Christian Aeberli, der Leiter der Abteilung
Volksschule: «Wegen der Verkürzung wurden einige Lehrerstellen quasi
'überflüssig', da die Pensen schlicht nicht mehr vorhanden waren.» Hier hätte
man individuell nach passenden Lösungen suchen müssen. Zum Beispiel, dass
Oberstufenlehrer einzelne Lektionen in der Primarschule übernehmen.
Die 6/3-Reform bedeutete viel Arbeit aber auch
Unsicherheit bei den Betroffenen. Hinzu kommt, dass der Kanton Aargau mitten in
den Umsetzungsarbeiten ein Sparpaket, eine sogenannte Leistungsanalyse,
beschlossen hat. Die Sparübungen verschonen auch den Bereich Bildung nicht.
Die zeitliche
Koordination sei nicht optimal gewesen, findet auch Bildungsminister Hürzeler:
«Ich bedaure, dass wir die Reform nicht mit den ursprünglich geplanten Mitteln
umsetzen konnten.» Sowohl Alex Hürzeler als auch Christian Aeberli hätten
gespürt, dass die Unsicherheit bei den Lehrpersonen noch stärker angestiegen
ist durch das Sparpaket, sagen beide gegenüber Radio SRF:
Trotzdem
sei die Reform gut gelungen und nun wolle man der Schule nun eine Verschnaufpause
gönnen. Die Einführung des neuen Lehrplans 21 soll im Aargau noch etwas
aufgeschoben werden, sagt Hürzeler. So könne die Schule nun etwas zur Ruhe
kommen.
Ob
das allerdings voll und ganz gelingt ist offen. Gemäss Bildungsdirektor
Hürzeler kommen vermutlich auch auf die Schule weitere Sparmassnahmen zu. Der
Kanton sei nach wie vor in einer finanziell angespannten Situation und auch die
Schule müsse allenfalls weitere Einsparungen machen können, auch wenn das dann
einen Qualitätsrückgang bedeuten sollte, findet er.
Im Schuljahr 2015/2016 gibt es im Aargau leicht
mehr Kinder und Jugendliche. Vor allem im Kindergarten und in den ersten
Primarschulklassen gibt es dieses Jahr mehr Kinder als sonst. Der Kanton
erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzt, aufgrund der Geburtenzahlen und der
Bevölkerungsentwicklung.
Etwas gleich viele
Schüler wählten eine Lehre. Den grössten Anstieg spürt man im Bereich
Gesundheit und Soziales. Hier haben 1041 Jugendliche eine Ausbildung gewählt (+
5,3 Prozent).
Die Zahlen beim
Gymnasium (Kantonssschule) sind leicht rückläufig. Die Zahl der Schulabgänger
ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken (- 1,6 Prozent). Das ist mit ein
Grund für diese Entwicklung, heisst es beim Kanton.
Im Kanton Solothurn sind am Montag total 26'000
Kinder gestartet. Den allerersten Schultag hatten 2470 Kinder. Im Kindergarten
waren es rund 2500 Kinder, die ihren ersten «Schultag» erlebt haben.
Neu ist im Kanton
Solothurn für 2200 Jugendliche der Sekundarstufe 1, dass ihre
Anforderungsniveaus anders heissen. Sie besuchen neu die Stufen der Sek B, Sek
E oder oder Sek P.
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