Leserbrief NZZaS, 7.6. von Urs Kalberer
7. Juni 2015
Sündenbock Lehrer
«Kein Malaise,aber Verbesserungspotenzial», meint der Präsident derErziehungsdirektorenkonferenz (EDK) Christoph Eymann zum eigenenSprachenkonzept. Das Vertrösten hat System. Dabei wissen wir, dass das
Fremdsprachenlernen so, wie es uns die EDK vorschreibt, nicht funktionieren
kann. Anstatt endlich einen Schlussstrich unter dieses fatale Experiment zu
ziehen, zeigt Eymann, als Verantwortungsträger eigentlich selbst Rechenschaft
schuldig, unverfroren auf die Lehrer als Sündenböcke. Sie sollen schuld sein am
Debakel bei den Frühfremdsprachen. Trotz jahrelanger Ausbildung und neuen
Lehrmitteln sei die Unterrichtsqualität noch immer mangelhaft. Was nicht sein
kann, darf offenbar nicht sein: Es ist für die EDK noch immer undenkbar, dass
die Probleme des frühen Fremdsprachenunterrichts im eigenen
Fremdsprachen-Konzept begründet sein könnten. Dieses ist schlicht untauglich.
Wer es, wie Eymann, noch länger gegen alle Vernunft verteidigt, schadet in
erster Linie unseren Kindern, die wahrlich Besseres verdient haben.
Leserbrief NZZaS, 7.6. von Urs Kalberer
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