1. März 2015

Landräte fordern Lehrmittelfreiheit

Sieben Landräte fordern aufgrund der Kritik an «New World» «Lehrmittelfreiheit auch an den Sekundarschulen». Dieser jüngste Vorstoss von Landrätin Caroline Mall (SVP), unterzeichnet von den Lehrern Regina Werth­müller, Jürg Wiedemann und Sabrina Corvini, aber auch von den Grünliberalen Hans Furer und Gerhard Schafroth, ist eine direkte Kampf­ansage an den Lehrplan 21. Dieser verzettelt sich nämlich in über 4000 Kompetenzen, welche die Lehrer den Schülern beizubringen hätten. Kontrollierbar ist das nicht mehr. Damit nun nicht jeder Lehrer Kompetenzen aus dem dicken Lehrplan 21 herauspicken kann und nach seiner Laune unterrichtet – so die neue Strategie an Baselbieter Schulen –, würde Vereinheitlichung mit einem einheitlichen Lehrmittel ­herbeigeführt. Oder anders gesagt: mit einem «flächendeckenden Lehr­mittelzwang». Genau dies versuchen die sieben Landräte zu verhindern. «In meinem Vorstoss geht es im Grundsatz um die pädagogische Freiheit. Der Lehrplan 21 suggeriert nur vordergründig Freiheit – nachher wird sie mit Lehrmitteln massiv eingeschränkt», sagt Caroline Mall. Die Lehrer aber bräuchten pädagogische und methodische Freiheit. 


Massive Kritik am obligatorischen Englischlehrmittel, Bild: Stefan Leimer



Landräte fordern "Lehrmittelfreiheit", Basler Zeitung, 27.2. von Daniel Wahl




Den Vorstoss begründet Mall mit weiteren Argumenten: So würden die obligatorischen Lehrmittel heute schon allzu oft in den Schränken verschwinden und ungenutzt den Weg in den Altpapier­container finden. Dadurch würden enorme finanzielle Mittel verschleudert. 

An den Gymnasien haben Lehrpersonen längst Lehrmittelfreiheit. Massgebend ist dort der Lehrplan, an den sich Lehrpersonen halten müssen. Dieses System soll nun auch auf Sekundarstufe eingeführt werden, so Mall. Das wieder­um bedingt, dass auf Sekundarstufe ein Lehrplan mit verbindlichen Lernzielen vorliegt. Der Lehrplan 21 hingegen versteht sich «nur» als Hilfestellung. 

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