Sieben Landräte fordern
aufgrund der Kritik an «New World» «Lehrmittelfreiheit auch an den
Sekundarschulen». Dieser jüngste Vorstoss von Landrätin Caroline Mall (SVP),
unterzeichnet von den Lehrern Regina Werthmüller, Jürg Wiedemann und Sabrina
Corvini, aber auch von den Grünliberalen Hans Furer und Gerhard Schafroth, ist
eine direkte Kampfansage an den Lehrplan 21. Dieser verzettelt sich nämlich in
über 4000 Kompetenzen, welche die Lehrer den Schülern beizubringen hätten.
Kontrollierbar ist das nicht mehr. Damit nun nicht jeder Lehrer Kompetenzen aus
dem dicken Lehrplan 21 herauspicken kann und nach seiner Laune unterrichtet –
so die neue Strategie an Baselbieter Schulen –, würde Vereinheitlichung mit
einem einheitlichen Lehrmittel herbeigeführt. Oder anders gesagt: mit einem
«flächendeckenden Lehrmittelzwang». Genau dies versuchen die sieben Landräte
zu verhindern. «In meinem Vorstoss geht es im Grundsatz um die pädagogische
Freiheit. Der Lehrplan 21 suggeriert nur vordergründig Freiheit – nachher wird
sie mit Lehrmitteln massiv eingeschränkt», sagt Caroline Mall. Die Lehrer aber
bräuchten pädagogische und methodische Freiheit.
Massive Kritik am obligatorischen Englischlehrmittel, Bild: Stefan Leimer
Landräte fordern "Lehrmittelfreiheit", Basler Zeitung, 27.2. von Daniel Wahl
Den Vorstoss begründet Mall mit weiteren Argumenten: So würden die
obligatorischen Lehrmittel heute schon allzu oft in den Schränken verschwinden
und ungenutzt den Weg in den Altpapiercontainer finden. Dadurch würden enorme
finanzielle Mittel verschleudert.
An den Gymnasien haben Lehrpersonen längst Lehrmittelfreiheit. Massgebend ist
dort der Lehrplan, an den sich Lehrpersonen halten müssen. Dieses System soll
nun auch auf Sekundarstufe eingeführt werden, so Mall. Das wiederum bedingt,
dass auf Sekundarstufe ein Lehrplan mit verbindlichen Lernzielen vorliegt. Der
Lehrplan 21 hingegen versteht sich «nur» als Hilfestellung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen