Unterschiedlicher Umgang mit dem Handy, Bild: Keystone
Lehrer sind keine Handy-Polizisten, Aargauer Zeitung, 22.1. Kommentar von Sabine Kuster
Doch
inzwischen haben sogar Kinder im Primarschulalter oft ein eigenes cleveres
Telefon. Sie wachsen damit auf, es gehört zu ihrem Alltag, es ist gleichzeitig
ihr Fotoalbum, ihr Notizzettel und vor allem ihr zweiter Pausenplatz, auf dem
sie sich ständig mit Freunden und Halbfreunden austauschen. Einige Lehrpersonen
fänden es deshalb besser, die Smartphones würden nicht verbannt, sondern auf
eine gute Art in den Schulalltag integriert. Sie denken darüber nach, das
Verbot ausserhalb des Unterrichts wieder zu lockern. Auch weil sie Besseres zu tun
haben, als mit den Schülern wegen ihrer Phones Katz und Maus zu spielen.
Soll
also der Pausenplatz ein absoluter Freiraum sein? Oder ein geschützter Ort, wo
Schüler den Umgang mit einem echten Gegenüber lernen sollen statt mit
virtuellen Freunden? Sollen sie dort merken, dass die Welt nicht an ihnen
vorbeisaust, nur weil sie ein paar Stunden nicht auf Facebook waren? Die
Schüler kommen mit jeder Regel zurecht. Auch mit einzelnen handyfreien Tagen
zum Beispiel. Ein Handyverbot bringt den Schülern garantiert mehr Ruhe. Nur den
Lehrern nicht. Die eigentliche Frage ist deshalb diese: Wollen die Lehrer
längerfristig ausserhalb des Schulzimmers ständig Handy-Polizist sein?
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