Ich
gehe mit Hermann Forneck durchaus einig: Es gibt keinen Kanon mehr an
gesellschaftlichen Werten, und wir sind uns nicht einig, welche Inhalte Schule
vermitteln soll (NZZ 17. 11. 14). Aber wie möchte Hermann Forneck darauf
reagieren? Unter anderem mit «selbstorganisiertem Lernen». Die Schule muss aber
auch der Gemeinschaftsbildung und nicht nur der Individualisierung dienen. In
der sogenannten Lehrerbildung - im Gegensatz zur praxisnahen Lehrerausbildung -
fehlt es am Handwerkszeug, individualisierend, integrierend, lernfördernd,
motivierend, aber auch gemeinschaftsbildend zu wirken im Klassenzimmer. Gerade
an jener pädagogischen Hochschule, deren Direktor Herr Forneck ist, sind die
Studiengänge sehr theorielastig. Praxis- und handlungsorientiert sind sie kaum.
Mit einer solchen Ausrichtung verstärken wir die von Herrn Forneck
angesprochenen Problemlagen. Nicht nur die Schule muss sich wandeln. Verändern
muss sich zuerst und vor allem die Lehrerbildung.
Leserbrief, NZZ, 26.11. von Lothar Limbeck
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