26. November 2014

Gemeinschaftsbildung in der Schule

Ich gehe mit Hermann Forneck durchaus einig: Es gibt keinen Kanon mehr an gesellschaftlichen Werten, und wir sind uns nicht einig, welche Inhalte Schule vermitteln soll (NZZ 17. 11. 14). Aber wie möchte Hermann Forneck darauf reagieren? Unter anderem mit «selbstorganisiertem Lernen». Die Schule muss aber auch der Gemeinschaftsbildung und nicht nur der Individualisierung dienen. In der sogenannten Lehrerbildung - im Gegensatz zur praxisnahen Lehrerausbildung - fehlt es am Handwerkszeug, individualisierend, integrierend, lernfördernd, motivierend, aber auch gemeinschaftsbildend zu wirken im Klassenzimmer. Gerade an jener pädagogischen Hochschule, deren Direktor Herr Forneck ist, sind die Studiengänge sehr theorielastig. Praxis- und handlungsorientiert sind sie kaum. Mit einer solchen Ausrichtung verstärken wir die von Herrn Forneck angesprochenen Problemlagen. Nicht nur die Schule muss sich wandeln. Verändern muss sich zuerst und vor allem die Lehrerbildung.
Leserbrief, NZZ, 26.11. von Lothar Limbeck

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