Die gesammelten Unterschriften werden am 24. September eingereicht, Bild: Dominik Wunderli
Volk stimmt über Mundart im Chindsgi ab, Neue Luzerner Zeitung, 17.9.
Die kantonale Volksinitiative «Ja zur Mundart» ist
mit 2000 Unterschriften zustande gekommen. Dies schreibt die SVP, welche die
Unterschriften gesammelt hat. Diese werden am 24. September vor dem Zuger
Regierungsgebäude der Staatskanzlei überreicht.
Neben dem Kindergarten soll auch in der
Primarschule in gewissen Fächern wie Sport, Musik und Gestalten auf die Standardsprache
verzichtet und stattdessen in Mundart unterrichtet werden. Gemäss Mitteilung
fördert Mundart die Integration. Zudem sei Mundart «Teil unserer Kultur und
Identität». Ziel sei es, dass sich die fremdsprachigen Kinder anzupassen haben
und nicht die Kinder, welche hier aufgewachsen sind, schreibt die Partei.
Bereits in anderen Kantonen wurden ähnliche
Initiativen lanciert und darüber abgestimmt. Die Zürcher Stimmberechtigten
stimmten der Volksinitiative «Ja zur Mundart im Kindergarten» im Mai 2011 zu.
Auch im Kanton Aargau bekam im Mai 2014 eine Initiative der Schweizer
Demokraten (SD) ebenfalls eine Mehrheit.
In Basel-Stadt hiess das Stimmvolk im Mai 2011 eine
Dialekt-Initiative und einen Gegenvorschlag gut. In der Stichfrage obsiegte der
Gegenvorschlag. Deshalb wurden für Dialekt und Hochdeutsch «gleichwertige
Lernziele» im Schulgesetz festgeschrieben.
Luzern lehnt Mundart im Kindergarten ab
Im Kanton Luzern wurde die Volksinitiative «Für
Mundart im Kindergarten» der Jungen SVP im September 2013 mit 53 Prozent
abgelehnt. Angenommen mit 58 Prozent wurde der Gegenvorschlag von Regierung und
Parlament, der das bereits praktizierte Nebeneinander von Hochdeutsch und
Mundart im Kindergarten neu ausdrücklich im Volksschulbildungsgesetz
festschrieb.
Ebenfalls abgelehnt wurde im Mai 2013 ein
entsprechender Antrag an der Glarner Landsgemeinde. Im Kanton Solothurn
scheiterte die Initiative «Mundart im Kindergarten» bereits bei der
Unterschriftensammlung.
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