Leserbrief NZZ, 3.9. von Hanspeter Amstutz
Die Primarschule muss sich wieder auf einen entwicklungspsychologisch begründeten Bildungsauftrag besinnen. Das Zweisprachenkonzept mit dem Mini-Französisch ist gescheitert, weil es zur Verzettelung statt zur Konzentration beim Lernen führt. Die aus einem grossen Erwartungsdruck entstandene Priorisierung der Fremdsprachen gegenüber andern Fächern belastet die Primarschule erheblich. Was wurde nicht alles in die Lehreraus- und -weiterbildung investiert, nur um einem von Anfang an schiefen Fremdsprachenkonzept doch noch zum Durchbruch zu verhelfen! Die einseitigen Anstrengungen führten unweigerlich zu Abstrichen in andern wichtigen Fächern. Um diese Entwicklung zu korrigieren, muss sich die Primarschule wieder auf eine Fremdsprache beschränken. Der Sprachentscheid ist jetzt fällig und darf nicht durch ein utopisches Warten auf bessere Gelingensbedingungen hinausgeschoben werden.
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