Freudige Nachrichten aus der Gemeinde
Cham im Kanton Zug: «Rund 40 Lehrpersonen aus Sissach», so vermeldet die
Einwohnergemeinde per Mediencommuniqué, besuchten vergangene Woche die
Oberstufe Röhrliberg 1 und 2, um der dortigen Lehrerschaft über die Schultern
zu blicken. Handelt es sich um einen neuen Fall von Zeitverschwendung, wenn
drei Dutzend Lehrerinnen und Lehrer aus einem 6000-Einwohner-Dorf im Baselbiet
durch die halbe Schweiz zu einem Schulbesuch reisen? Lehreraustausch als
Anti-Stress-Programm für ausgepowerte Pauker?
Freilich nicht - die Bildungsreise
läuft unter dem Titel «Harmos». Mit ihrem Besuch wolle die Baselbieter
Delegation von den Erfahrungen in Cham profitieren und Inputs für ihre eigene
Aufbauarbeit bei der Schulharmonisierung mitnehmen, heisst es in der
Mitteilung. Das Unterfangen ist von Erfolg gekrönt - schon ist weiterer Besuch
aus Baselland in Sicht: «Neben Sissach haben bereits andere Baselbieter Schulen
ihr Interesse an unserem Modell bekundet.» Lehrerreisen statt Schülerausflüge -
das ist möglicherweise Harmos in vollendeter Form: In keiner Weise kann Schule
harmonischer gelingen, als wenn sich Schulmeister gegenseitig unterrichten.
Quelle: Eine Schulreise nach Cham, NZZ, 23.5. von Daniel Gerny
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