23. Mai 2014

Evaluation ICT im Thurgau

Seit 2008 erhalten Thrugauer Grundschulen kantonale ICT-Unterstützung, wenn sie diese möchten. Eine Evaluation spricht nun von einem geglückten Projekt. 
Computerworld.ch, 23.5. von Fabian Vogt


63 von 76 Thurgauer Schulgemeinden beteiligen sich am Projekt «ICT im Unterricht der Primarschule», das 2008 gestartet ist. Dabei unterstützt der Kanton die Primarschulen, wenn diese bestimmte Richtlinien erfüllten. Im Gegensatzu zu ähnlichen Projekten in anderen Kantonen ist die Teilnahme der Schulen im Thurgau freiwillig, heisst es im nun erschienen Evaluationsbericht.
Schulen, die das Projekt bereits abgeschlossen haben oder die in der Umsetzungsphase sind, zeigen gemäss Umfrage in vielen Bereichen ein höheres Niveau der ICT-Integration in den Unterricht als Schulen, die erst am Anfang des Projektes stehen. An den Schulen, die das Projekt bereits abgeschlossen haben, meinen 70 Prozent der befragten Klassenlehrer, dass sich durch das Projekt «einiges an der Schule getan hat». Auch «interessante finanziellen Anreize» werden von den Klassenlehrern als positiver Aspekt genannt. Negativer fällt die Einschätzung aus, dass die Projektunterstützung nicht überall optimal ist. Tief ist diese Einschätzung vor allem bei Lehrpersonen aus Schulen in frühen Projektphasen. Entscheidend für eine hohe Projektakzeptanz scheint vor allem das schulische Innovationsklima zu sein. Zudem bemängeln die Lehrer, dass sie immer noch nicht genügend ICT-Geräte für den Unterricht zur Verfügung haben. Im Durchschnitt befinden sich an den Thurgauer Schulen sechs Geräte im Klassenzimmer.
Praktisch alle Lehrpersonen nutzen Computer und Internet regelmässig zur Unterrichtsvorbereitung. Die Nutzung im Unterricht fällt demgegenüber seltener aus. Nach Projektabschluss sind es etwa zwei Drittel der Lehrpersonen, bei denen die Kinder mindestens wöchentlich am Computer lernen. Eingesetzt werden digitale Medien vor allem in den Fächern Deutsch, Mathematik und Mensch und Umwelt. Üblich sind insbesondere Lernprogramme und Lehrerpräsentationen, im geringeren Masse auch Internetrecherchen und Textverarbeitung. Medienkritische Themen rund um die möglichen Gefahren digitaler Medien sind im Unterricht hingegen eine Seltenheit. Die Lehrpersonen sollten hier stärker unterstützt werden, heisst es im Bericht.
Die eigenen ICT-Kompetenzen werden von einer grossen Mehrzahl der Lehrpersonen zumindest in den häufig eingesetzten Bereichen als gut oder sehr gut beschrieben. Auch zwei Drittel der Sechstklässler attestieren sich bei den gebräuchlichen Anwendungen gute oder sehr gute Kompetenzen. Optimistisch zeigen sich die befragten älteren Schülerinnen und Schüler auch in Bezug auf den Umgang mit Gefahren im Netz.
Interessierte Lehrpersonen konnten sich in den letzten Jahren im Rahmen des Projekts  an der Pädagogischen Hochschule Thurgau zudem zum iScout weiterbilden lassen. Damit sollten sie ihren Schulhausteams vor allem mit pädagogisch-didaktischem Support dienen. Sie kümmern sich um interne Weiterbildung bezüglich ICT, sammeln Ideen für den integrativen Unterricht und werden gemäss Mitteilung bei technischen Fragen konsultiert. Der Einsatz der iScouts habe sich bewährt, heisst es in der Evaluation. Für die Evaluation wurden 302 Klassenlehrer der 4. Und 6. Klassen sowie 1336 Schüler und 109 ICT-Verantwortliche und iScouts befragt.
Das Amt für Volksschule will den Evaluationsbericht und die darin enthaltenen Schlussfolgerungen und Empfehlungen genau prüfen und Massnahmen ableiten. Die laufenden Entwicklungen bezüglich Lehrplan 21  würden in diesen Optimierungsprozess einbezogen.


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